Ozonalarm: Hustende Kinder auf dem Schulweg
Die Grüne Partei der Schweiz ruft Bund, Kantone und Gemeinden auf, sofort Massnahmen zur Bekämpfung des Sommersmogs zu ergreifen. Die Situation in den warmen Monaten des Jahres ist unhaltbar: Gesetzliche Grenzwerte werden permanent überschritten. Es braucht griffige Massnahmen, damit wir den Sommer in vollen Zügen geniessen können.
Die Freude an der warmen Jahreszeit ist getrübt, und zwar mit ernsthaften Folgen für unsere Gesundheit. Laut Schätzungen der Eidg. Kommission für Lufthygiene (EKL) führte die übermässige Ozonexposition im Sommer 2003 zu 150 bis 300 frühzeitigen Todesfällen in der Schweiz! Ganz zu schweigen von den Auswirkungen auf die Umwelt: Ozon schwächt die Bäume, schädigt die landwirtschaftlichen Kulturen und führt somit zu Ertragseinbussen. Die derzeitige Belastung durch Ozon liegt im Streubereich der Jahre 2000 bis 2007. Es hat also keine Verbesserungen gegeben.
Obwohl die Luftreinhalteverordnung (LRV) jährlich nur eine einzige (!) Überschreitung des Stundenmittelwerts von 120 Mikrogramm Ozon pro Kubikmeter akzeptiert, wird dieser Grenzwert in diesem Monat mehrfach überschritten, und zwar in der Regel ab der Mittagszeit bis zum Sonnenuntergang.
Am schulfreien Nachmittag im Haus bleiben?
Empfindliche Menschen wie Kinder und anfällige Erwachsene reagieren mit Reizungen der Schleimhaut in der Nase, dem Hals und den Augen. Sie verspüren einen Druck auf der Brust und die Leistungsfähigkeit ihrer Lungen nimmt ab. Ozonempfindlichen Menschen wird während der warmen Jahreszeit empfohlen, tagsüber körperliche Anstrengung zu vermeiden. Demnach sollten Kinder nachmittags nicht in die Badi gehen oder sich dort nicht austoben dürfen, weil dies eine körperliche Anstrengung ist.
Damit diese unhaltbare Situation endlich aufhört, fordern die Grünen die rasche Umsetzung folgender Massnahmen:
• Bei erhöhten Grenzwerten sofort Tempo 80 auf allen Autobahnen einführen
• Bund, Kantone und Gemeinde gewähren ein Gratisangebot für den Öffentlichen Verkehr (SBB, Postauto, Verkehrsbetriebe im Nahverkehr)
• Städte und Agglomerationen setzen ein sofortiges Verbot von Autofahrten für Dieselfahrzeuge ohne Partikelfilter und 2-Takt-Motorfahrzeuge durch
Langfristige Massnahmen
• Partikelfilter für alle Dieselmotoren
• Weitergehende Verlagerung des Güter- bzw. Privatverkehrs von der Strasse und der Luft auf die Schiene
• CO2-Abgabe auch auf die Treibstoffe einführen