Das von zahlreichen Parteien, Patientenorganisationen und Berufsverbänden getragene Initiativkomitee für eine öffentliche Krankenkasse steigt mit Zuversicht in die heisse Phase des Abstimmungskampfs, wie seine Mitglieder heute vor den Medien bestätigten.

„Die Menschen haben genug von den ständig steigenden Prämien“, sagt SP-Vizepräsidentin Marina Carobbio. „Sie wollen, dass sich etwas ändert, bevor sie von der Prämienlast erdrückt werden. Doch die Kosten kriegen wir nur mit einer öffentlichen Krankenkasse in den Griff“. Durch den Wegfall von Marketing- und Wechselkosten liessen sich rund 350 Millionen Franken einsparen, ergänzt Nationalrat Stéphane Rossini. Mittelfristig betrage das Sparpotenzial dank mehr Koordination bei der Behandlung sogar rund 2 Milliarden jährlich.

Die Hälfte der Versicherten verursacht keine Kosten, somit lässt sich bei ihnen auch nicht sparen. Im heutigen Pseudo-Wettbewerb sind dies jedoch genau jene attraktiven Kunden, die sich die Kassen gegenseitig abjagen. „Menschen, die chronisch krank sind und auf gute Betreuung angewiesen wären, sind für die Kassen hingegen nicht interessant“, kritisiert Nationalrätin Yvonne Gilli. Im Gegenteil: Würde eine Kasse dank innovativer Modelle zu viele chronisch Kranke anziehen, käme das ihrem wirtschaftlichen Untergang gleich.

Ob Schikanen gegen „schlechte Risiken“, Papierkrieg, Wechselchaos oder Telefonterror, die öffentliche Krankenkasse ist die richtige Antwort auf die Fehler der Krankenkassen. „Stellen wir endlich die Interessen der Versicherten ins Zentrum und setzen wir diesem Pseudo-Wettbewerb und der Verschleuderung von Prämiengeldern ein Ende“, so abschliessend der Berner EVP-Grossrat Ruedi Löffel.