GRÜNE beschliessen Ja-Parole zur Pestizidinitiative und zur Trinkwasserinitiative
Das sind die wichtigsten Argumente für ein Ja zu den beiden Initiativen
- Die Initiativen sorgen für einen besseren Schutz der Biodiversität. Dem akuten Rückgang der Artenvielfalt kann nur Einhalt geboten werden, wenn – nebst anderen Massnahmen – die Verwendung von Pflanzenschutzmittel drastisch eingeschränkt wird.
- Die Initiativen sorgen für saubereres Grund- und Trinkwasser. In den Oberflächengewässern und dem Grundwasser hat sich ein gefährlicher Cocktail aus teils stark gesundheitsgefährdenden Wirkstoffen angesammelt. Über das Trinkwasser, das in der Schweiz grösstenteils aus Grundwasser gewonnen wird, gerät auch die Bevölkerung damit in Kontakt. Eine Einschränkung der Verwendung von Pflanzenschutzmitteln schont unsere Gewässer und unsere Gesundheit.
- Dank den Initiativen gelangen weniger Pestizidrückstände in unsere Lebensmittel. Pestizidrückstände gelangen oftmals auch in unsere Nahrungsmittel. Das ist ungesund. Eine Einschränkung der Verwendung von Pflanzenschutzmitteln schont somit auch unsere Gesundheit.
- Eine Trendwende in der Pestizidpolitik der Schweiz ist überfällig. Die Schweiz ist bei der Reduktion des Pestizideinsatzes im internationalen Vergleich bestenfalls noch Mittelklasse. Die Europäische Union hat den Handlungsbedarf bereits erkannt und sich selbst eine Reduktion des Pestizideinsatzes verordnet. Es ist Zeit, dass die Schweiz auch endlich konsequent handelt.
Eine hochwertige Boden-, Wald-, Luft- und Wasserqualität bildet die Grundlage für unsere Gesundheit und die Artenvielfalt. Dank der GRÜNEN wurde eine nationale Biodiversitätsstrategie entwickelt. Doch der Strategie müssen nun endlich Taten folgen. Hier gibt es empfindliche Lücken, insbesondere bezüglich des Umgangs mit Pflanzenschutzmitteln: Jedes Jahr werden in der Schweiz mehr als 2000 Tonnen Pflanzenschutzmittel (PSM) verkauft.
Pflanzenschutzmittel und ihre Folgen
Die Folgen des verbreiteten Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln sind verheerend: Bodenlebewesen, darunter auch viele Agrarnützlinge, werden durch den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln geschädigt. In den Oberflächengewässer und dem Grundwasser hat sich ein gefährlicher Cocktail aus verschiedenen Wirkstoffen angesammelt, deren Effekte sich gegenseitig beeinflussen und verstärken können. Über das Trinkwasser, das in der Schweiz grösstenteils aus Grundwasser gewonnen wird, sowie über Rückstände in Nahrungsmitteln gerät auch die Bevölkerung damit in Kontakt. Die Wirkstoffe sind teilweise stark gesundheitsgefährdend. Es braucht eine Trendwende in der Pestizidpolitik der Schweiz. Die Pestizidinitiative und die Trinkwasserinitiative, über die wir 2021 abstimmen, geben den wichtigen Anstoss dazu.
Die Initiativen im Überblick
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Volksinitiative «Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide»
Die Initiative verlangt, dass auf den Einsatz von synthetischen Pestiziden in der landwirtschaftlichen Produktion, in der Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse und in der Boden- und Landschaftspflege verzichtet wird. Es wird eine 10-jährige Übergangsfrist gewährleistet. Auch die Einfuhr von Lebensmitteln, die synthetische Pestizide enthalten oder mithilfe solcher hergestellt worden sind, soll verboten werden, um die inländische Landwirtschaft zu schützen. Bei Annahme der Initiative wäre die Schweiz also innert zehn Jahren pestizidfrei. Mehr Informationen
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Volksinitiative «Für sauberes Trinkwasser und gesunde Nahrung – Keine Subventionen für den Pestizid- und den prophylaktischen Antibiotika-Einsatz (Trinkwasserinitiative)»
Die Initiative schlägt vor, dass die landwirtschaftlichen Direktzahlungen nur noch Landwirt*innen zugutekommen, die ohne Pestizide und ohne prophylaktischen Antibiotikaeinsatz in der Tierhaltung auskommen. Und die einen der Produktionsfläche angepassten Tierbestand halten. Mehr Informationen