In zehn Jahren muss der Gotthardstrassentunnel saniert werden. Das Konzept des Bundesrates sieht vor, dass während der Tunnelsanierung der Strassenverkehr auf die Schiene verlagert und durch den Eisenbahntunnel abgewickelt wird. Die dazu benötigten Kapazitäten werden nach der Eröffnung des NEAT-Tunnels zur Verfügung stehen. Für die Grünen ist dies die Gelegenheit, endlich die Alpeninitiative umzusetzen. Nach der Wiedereröffnung des Strassentunnels muss dieser für den Güterverkehr gesperrt werden. Dafür soll der Lastwagen-Verlad im Basistunnel aufrechterhalten und mindestens ein Reservationssystem, möglichst aber die Alpentransitbörse eingerichtet werden. Die Sanierung des Strassentunnels wird so beschleunigt und kostengünstiger ausgeführt.

Angriff auf den Alpenschutz abwehren 
Wird der Gotthardstrassentunnel künftig nicht mehr von Lastwagen befahren, kann bei der Sanierung auf die Erhöhung der Zwischendecke verzichtet werden. Das Grossrisiko eines LKW-Unfalls fällt weg. Ausserdem wird es weniger Staus geben. Die Gefahr des Ausweichens auf andere Pässe ist wegen der längeren Fahrzeit und der Maut- und LSVA-Kosten gering.
Entschieden lehnen die Grünen die Behauptung ab, mit einer zweiten Röhre würden die Transitstrassen-Kapazität im Alpengebiet nicht erhöht werden. Die zweite Röhre ist darauf ausgelegt, den ganzen Verkehr, der heute durch den Strassentunnel geht, während der Sanierungsphase aufzunehmen. Das Einrichten von Pannenstreifen und weiteren Massnahmen zur künstlichen Verringerung der Kapazität nach der Sanierung sind unglaubwürdig. Die zweite Strassen-Röhre am Gotthard ist und bleibt ein Angriff auf den Alpenschutz.