Heute beträgt der ökologische Fussabdruck der Schweiz rund drei Erden. Dabei machen CO2-Emissionen mit über zwei Dritteln klar den grössten Teil des Fussabdrucks aus. Dies bestätigt eine neue Studie der renommierten Ökobilanz-Fachstelle treeze. Um den Fussabdruck auf eine Erde zu senken, braucht es also in erster Linie eine Reduktion der CO2-Emissionen. Damit steht das Ziel der Initiative für eine Grüne Wirtschaft in Einklang mit dem Pariser Klimaabkommen: Dessen Einhaltung bedeutet eine Senkung der CO2-Emissionen um 80 bis 100 Prozent bis 2050. Setzt die Schweiz das Abkommen um, kann der ökologische Fussabdruck dadurch auf 0,8 bis 1,4 Erden reduziert werden.

Gegner argumentieren an der Initiative vorbei 
Die Gegner der Initiative für eine Grüne Wirtschaft behaupten, das Ziel der Initiative sei technisch nicht erreichbar ohne «massive Konsumeinschränkungen». Die einzige Grundlage dafür ist eine Studie von Ernst Basler + Partner AG aus dem Jahr 2013. Der grosse Haken daran: Während der Initiativtext sich explizit auf die Methode des ökologischen Fussabdrucks bezieht, berechneten die Autoren der Studie die Umweltbelastung der Schweiz aufgrund sogenannter Umweltbelastungspunkte. Bei dieser Methode wird die Klimabelastung (und damit die CO2-Emissionen) viel weniger stark gewichtet. Während die Klimabelastung bei den Umweltbelastungspunkten nur mit 18,8 Prozent zu Buche schlägt, macht sie beim ökologischen Fussabdruck ganze 67 Prozent aus.

Neben methodischen Differenzen berücksichtigt die Studie aus dem Jahr 2013 wichtige Reduktionspotenziale durch saubere Importe und neue Technologien nicht. Das Resultat ist daher irreführend und für die Beurteilung der Initiative nicht aussagekräftig.

Das Ziel der Initiative liegt global im Trend 
Viele Wissenschaftler/innen gehen weiter als die Initiative für eine Grüne Wirtschaft und fordern, die CO2-Emissionen bis 2050 auf netto Null zur reduzieren. Ein Ziel, das bereits heute von Ländern wie Finnland oder Schweden verfolgt wird. Auch die Unternehmen des World Business Council for Sustainable Development (u.a. Syngenta, Novartis, Toyota) wollen bis 2050 innerhalb der natürlichen Grenzen des Planeten wirtschaften.

Die Initiative ist also nicht nur realistisch, sondern notwendig, um einen Alleingang der Schweiz zu vermeiden. Von einer ressourceneffizienten und nachhaltigen Wirtschaft profitieren in der Schweiz nicht nur die Umwelt und die Konsument/innen, sondern auch die Wirtschaft. Innovation und neue Technologien schaffen Arbeitsplätze und stärken den Werkplatz Schweiz.