Trotz Rissen spricht die BKW in ihrem Communiqué von der „Stabilität und Integrität des Kernmantels“. Das ist ein Hohn. Die Bevölkerung in der Umgebung einer solchen Gefahr auszusetzen, ist unverantwortlich. Auch dass das AKW laut dem Eidgenössischen Nuklear“sicherheits“inspektorat (ENSI) höchstens die Minimalanforderungen im Bereich des Hochwasserschutzes erfüllt, ist nicht gerade vertrauenserweckend.

Dass der Schutz der AKW über den Schutz der Bevölkerung gestellt und der Betrieb von Mühleberg fortgeführt wird, zeigt, dass das ENSI nichts dazugelernt hat. Dies muss sich bei der Neubesetzung des ENSI-Rates im November zwingend ändern.

Aktionen heute und am Mittwoch
Ihrem Unverständnis über die Wiederinbetriebnahme von Mühleberg und ihrer Sorge geben die Grünen mit einer Aktion in der Stadt Bern Ausdruck. Aktivistinnen und Aktivisten werden heute Mittag ab 12 Uhr in Schutzanzügen durch die Innenstadt ziehen und die Bevölkerung mit Flyern über die Wiederinbetriebnahme informieren.

Am Mittwoch um 19 Uhr ist die Bevölkerung in mehreren Städten aufgerufen, die Fenster zu öffnen und mit Pfannendeckeln Lärm zu machen, um ihrem Unmut lautstark Ausdruck zu verleihen.

Es braucht Initiative
Die Grünen hoffen immer noch, dass der Ständerat am Mittwoch dem Nationalrat folgen und den Atomausstieg beschliessen wird. Um jedoch zu verhindern, dass der Atomausstieg von einem zufallsbedingten Parlamentsentscheid abhängt, der jederzeit wieder rückgängig gemacht werden kann, braucht es die Grüne Atomausstiegsinitiative. Dank dieser Initiative kann die Bevölkerung die Energiewende mit einer Abstimmung verbindlich in der Verfassung verankern.