Die Prämien steigen Jahr für Jahr, das System ist am Anschlag. Um Menschen mit tiefen und mittleren Einkommen endlich zu entlasten, fordern wir GRÜNE die Einführung von einkommensabhängigen Prämien. Es braucht jetzt einen grundsätzlichen und sozialen Systemwechsel.
Manuela Weichelt, Nationalrätin ZG

Neuer Prämienschock: Der Bundesrat hat heute eine Erhöhung der Krankenkassenprämien von 8.7% angekündigt. Das ist ein weiterer harter Schlag für die grosse Mehrheit der Bevölkerung. Jahr für Jahr schiessen die Prämien in die Höhe. Das System ist am Anschlag, insbesondere auch weil ein immer grösserer Anteil der Gesundheitskosten über die Prämien finanziert wird. So kann es nicht weitergehen. 

Prämienverbilligungen sind zwar ein wichtiger Hebel, der die Haushalte kurzfristig entlastet. Sie stossen jedoch bei diesem massiven Prämienanstieg an ihre Grenzen. Hinzu kommt, dass sich viele Kantone weigern, ihre Verantwortung bezüglich der Prämienverbilligungen wahrzunehmen. Sie haben in den vergangenen Jahren ihre Ausgaben für die Prämienverbilligung zurückgefahren, statt sie zu erhöhen. Deshalb fordern die GRÜNEN die Einführung von einkommensabhängigen Krankenkassenprämien. Die grüne Nationalrätin Manuela Weichelt und die grüne Ständerätin Maya Graf haben in beiden Kammern des Parlaments Vorstösse für einkommensabhängige Krankenkassenprämien eingereicht. Der Ständerat wird voraussichtlich noch in diesem Jahr über den dringend notwendigen Systemwechsel abstimmen.  

Die heutigen Kopfprämien sind unsozial. Die Kopplung der Prämien an den Lohn – die Schweiz kennt dieses System beispielsweise bereits in der Unfallversicherung – würde eine deutlich gerechtere Verteilung der Gesundheitskosten nach wirtschaftlicher Stärke ermöglichen. Davon würde ein Grossteil der Bevölkerung profitieren. Die GRÜNEN werden weiterhin dafür kämpfen, damit das heutige unsoziale System endlich gerechter wird.