In der Schweiz herrscht bereits heute ein Pflegenotstand, der sich bis 2030 gravierend auswirken wird. Für Pflegequalität und Patientensicherheit braucht es die schnelle Umsetzung der Forderungen der Pflegeinitiative. Wir GRÜNE unterstützen daher auch einen griffigen Gegenvorschlag mit Forderungen nach einer Ausbildungsoffensive und besseren Arbeitsbedingungen.
Manuela Weichelt, Nationalrätin ZG

Seit Jahren wird nicht einmal die Hälfte des Bedarfs an diplomierten Pflegefachleuten ausgebildet. Und fast die Hälfte aller Pflegenden geben ihren Beruf wieder auf. Bis 2030 werden 65’000 Pflegende fehlen. Die GRÜNEN unterstützen die Pflegeinitiative daher seit der Unterschriftensammlung und setzen sich für eine schnelle Umsetzung der Initiativforderungen ein. Sie unterstützen auch den indirekten Gegenvorschlag der Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit des Nationalrats, der heute im Nationalrat debattiert wird, sofern die griffigen Elemente der Minderheitsanträge aufgenommen werden. Der Gegenvorschlag schlägt substantielle Verbesserungen vor: Die Förderung besserer Aus- und Weiterbildung von Pflegepersonen, die bessere Anerkennung ihrer Kompetenzen, mehr Autonomie für gewisse Pflegeleistungen und bessere Arbeitsbedingungen. So wird der Pflegeberuf attraktiver und erfährt mehr Wertschätzung.
 
Alle Vorschläge zur Abschaffung des Vertragszwangs lehnen die GRÜNEN entschlossen ab. Nicht die Versicherer sollen entscheiden, mit welchem Pflegepersonal sie arbeiten wollen, sondern die Patient*innen. Hingegen unterstützen die GRÜNEN einen besseren Schutz der Berufsbezeichnungen.