Die beiden Pestizid-Initiativen, die in der laufenden Sommersession vom Nationalrat beraten werden, machen den nötigen Druck für einen rücksichtsvolleren Umgang mit unseren kostbaren natürlichen Ressourcen. Und das ist bitter nötig, denn Pflanzenschutzmittel schädigen viele Tier- und Pflanzenarten in ihrem Bestand. Besonders betroffen sind wirbellose Tiere, Feldvögel und Amphibien. Schon der Einsatz der empfohlenen Produktmenge führt beispielsweise bei Grasfröschen zu Sterblichkeitsraten von 20 bis 100 Prozent. Die weit verbreitete Anwendung einiger Insektizide bewirkt zudem, dass deren Giftstoffe via Nektar und Pollen der Kulturpflanzen unkontrolliert an viele blütenbesuchende Insekten weitergegeben werden. Das hat nicht nur auf die Bienen schädliche Auswirkungen.

Schluss mit der Vogel-Strauss-Politik

Angesichts dieser alarmierenden Fakten ist die Diskussionsverweigerung des Bundesrats und der Wirtschaftskommission des Nationalrats – welche die Pestizid-Initiativen ohne Gegenvorschlag zur Ablehnung empfehlen – unverantwortlich und inakzeptabel. Die Grüne Fraktion wird sich daher im Nationalrat für die Rückweisung der beiden Vorlagen einsetzen und verlangen, dass die Kommission einen Gegenvorschlag ausarbeitet. Denn die Zeit der Vogel-Strauss-Taktik ist definitiv abgelaufen: Schon vor zehn Jahren haben die GRÜNEN den Bundesrat mit der Unterstützung des Parlaments beauftragt, eine Strategie zur Erhaltung und Förderung der Biodiversität  auszuarbeiten und umzusetzen. Bis heute fehlen aber griffige Massnahmen.

Auswahl von Vorstössen der GRÜNEN im Bereich Pflanzenschutzmittel