Keine andere Partei vertritt die Sache der Gleichstellung so erfolgreich wie die Grünen.
Regula Rytz, Nationalrätin BE

Die Grindelwaldnerin Christine Häsler ist seit heute Nationalrätin der Grünen. Sie nimmt den Platz des Stadtberners Alec von Graffenried ein, der Ende Februar seinen Rücktritt auf heute bekannt gegeben hatte. Die Berner Grossrätin wird auch in der nationalrätlichen Kommission für Rechtsfragen (RK-N) Einsitz nehmen. Daniel Vischer übernimmt derweil von Alec von Graffenried das Präsidium der RK-N bis zu den Eidgenössischen Wahlen.

Einzige Fraktion mit Frauenmehr in der grossen Kammer
Häsler verschiebt so das Gleichgewicht der grünen Nationalratsdelegation: Acht Frauen stehen sieben männlichen Kollegen gegenüber.

Die gleichberechtigte Vertretung von Frauen und Männern in allen Entscheidungsgremien ist ein altes Anliegen der Grünen. Als einzige Partei können die Grünen auch in den kantonalen Exekutiven und Legislativen einen Frauenanteil von 50 Prozent (und mehr) aufweisen. Mit Esther Alder aus Genf wurde zudem im Mai 2015 die erste grüne Stadtpräsidentin gewählt. «Gleichstellung ist für uns kein Modewort, sondern gelebter Alltag», freut sich Co-Präsidentin Regula Rytz. «Die Schweiz ist ein gleichstellungspolitisches Entwicklungsland. Es braucht mehr Grüne, um das zu ändern».

Bergregionen stärken
Mit Christine Häsler wird auch die Vertretung der Grünen in den Berggebieten gestärkt. Die weltoffene und zugleich traditionsbewusste Oberländerin tritt für einen fairen Interessenausgleich zwischen städtischen und ländlichen Regionen ein. Die langjährige Grossrätin und Fraktionschefin der Grünen Kanton Bern wird sich sowohl in der Kampagne gegen die zweite Gotthardröhre als auch bei der neuen Regionalpolitik für eine moderne, ökologische und soziale Berggebietspolitik einsetzen. Auch der Erhalt von Arbeitsplätzen in den Bergregionen ist der Kommunikationschefin der Kraftwerke Oberhasli-AG ein grosses Anliegen.

Häsler hat 2014 bei den Berner Grossratswahlen im Wahlkreis Oberland Ost am meisten Stimmen aller Kandidierenden erreicht; das war das fünftbeste Resultat im gesamten Oberland, das traditionell weitestgehend rechtskonservativ wählt. Für die kommenden Wahlen steht sie bereits als Ständeratskandidatin fest, im links-grünen Ticket zusammen mit Hans Stöckli (SP). Sie hat vier Kinder (darunter eine behinderte Adoptivtochter) und bereits zwei kleine Enkelkinder.