Das Buch ist ein kostbares Gut. Das ist in der Schweiz unbestritten, wie in anderen Ländern auch und wurde mit der Unterzeichnung der UNESCO-Konvention materiell bestätigt. Bücher sind keine Turnschuhe. Sie sind Träger der kulturellen Vielfalt eines Landes und Bildungsrohstoff über Generationen hinweg. Die Grünen setzen sich deswegen vehement gegen einen deregulierten Buchmarkt ein, wo Wettbewerb nur über den Preis geführt wird. Die negativen Folgen der fehlenden Buchpreisbindung sind heute nirgends sichtbarer als in Grossbritannien: mehr als die Hälfte der Buchhandlungen mussten schliessen, weil sie dem Preiskampf der Discounter im Bestsellersegment nicht Stand halten konnten und für die Konsumenten sind die Buchpreise für die grosse Mehrheit der Bücher gestiegen.

In der Schweiz sind seit der Aufhebung der Buchpreisbindung dieselben negativen Auswüchse sichtbar – besonders in der Romandie, wo die Preisbindung 1993 bereits abgeschafft worden ist: Die Zahl der vor allem kleineren Buchhandlungen und Verlage nimmt stetig ab, wertvolle Arbeits- und Ausbildungsplätze in einer KMU-Branche gehen verloren. Auf lange Sicht schadet das der kulturellen Vielfalt in der Schweiz.

Mit der Wiedereinführung der Buchpreisbindung im ganzen Land hat das Parlament ein einfaches Korrektiv geschaffen, das den qualitativen Wettbewerb in der Schweizer Buchbranche zurück ins Zentrum rückt und damit gesunde Strukturen für solides Geschäften von Verlagen und Buchhandlungen ermöglicht. Das ist marktwirtschaftliche und steuerfrankenfreie Förderung von Schweizer Kultur. Denn ohne die kleinen und mittleren Verlage in der Schweiz blieben zahlreiche künftige Dürrenmatt und Bichsel unentdeckt. Die Grünen widersetzen sich vehement der Behauptung, die Buchpreisbindung treibe die Buchpreise in die Höhe. Das Gegenteil ist der Fall. In all unseren Nachbarländern, in denen die Preisbindung eine Selbstverständlichkeit ist, liegt der Preis für Bücher unter dem allgemeinen Preisindex.

Mit der Buchpreisbindung bleiben Bücher auf lange Sicht günstig – und zwar nicht nur Bestseller, sondern das gesamte Sortiment. Wer auch in Zukunft Büchervielfalt statt Discounter-Einheitsbrei will, wer kleine und grosse Buchhandlungen im ganzen Land und nicht nur in Städten will und wer günstige Preise für alle Bücher und nicht nur für wenige Bestseller will, stimmt am 11. März Ja zur Buchpreisbindung.