Entkriminalisierung und klare Regelungen von Anbau, Handel und Konsum von Hanf anstatt einen florierenden Schwarzmarkt mit unkontrollierter Ware und teurer Strafverfolgung. Es ist Zeit für einen glaubwürdigen, sicheren Umgang mit Hanfprodukten analog der Alkoholgesetzgebung.
Maya Graf, Nationalrätin BL

Heute ist der Anbau von Hanf verboten (mit Ausnahme von Pflanzen, deren THC-Gehalt unter einem Prozent liegt). Es ist an der Zeit, dass Hanfprodukte entkriminalisiert, und Anbau, Handel und Konsum klar und schlüssig geregelt werden. Die Schweiz kann so ihre erfolgreiche Drogenpolitik um einen kohärenten Umgang mit Hanf erweitern.

Die Vorteile liegen auf der Hand: Qualität und Menge (THC-Gehalt, Schweizer (Bio-) Qualität und ohne Pestizide), Jugendprävention und Jugendschutz können geregelt werden, Geld aus dem Handel geht an den Staat (Steuereinnahmen von 300-600 Millionen Franken pro Jahr) und die schweizerische (Bio-) Landwirtschaft kann durch ein neues Produkt gefördert werden.

Trotz strikten Verboten im Betäubungsmittelgesetz findet der Konsum von Hanfprodukten unverändert hoch und über alle Altersschichten hinweg statt. Während der Staat den Kampf gegen den Hanf-Handel und den Konsum finanzieren muss, floriert der Schwarzmarkt. Ländervergleiche zeigen die Wirkungslosigkeit der verschiedenen Prohibitionspolitiken.

Verschiedene Länder weltweit setzen auf klare Regulierung statt auf Verbote. Schweizer Städte machen vorwärts mit Versuchen mit Cannabis-Clubs. Ebenso soll ein Forschungsprojekt zur legalen Abgabe von Hanf gestartet werden. Das sind sehr wichtige Vorarbeiten: Die Erfahrungen aus den Pilotprojekten können in die parlamentarische Arbeit und Gesetzgebung einfliessen.