Die Grünen sind nicht gegen die EURO 2008. Sie möchten aber, dass die Euro08 – nicht nur sportlich – ein faires Ereignis wird. Doch um Fairness geht es längst nicht mehr. Seit der Botschaft vom 27.2.2002, der die Grünen zugestimmt haben, ist es zu einem Foul nach dem andern gekommen: Es ist unfair, dass vom Milliardengewinn die UEFA, der Schweizerische Fussballverband und die Sponsoren profitieren sollen, die öffentliche Hand aber Millionenbeträge für Sicherheit und andere nicht lukrative Kosten aufwenden soll. Es ist unfair, dass der Bundesrat am Parlament vorbei Zusagen gemacht hat, deren wahre Kosten – Expo02 sei gegrüsst – viel höher ausfallen als ursprünglich angegeben. Es ist unfair, dass die gleichen Politiker, die sonst bei jeder Gelegenheit auf die Ausgabenbremse treten, bei der Euro08 plötzlich grosszügig Geld ausgeben wollen. Es ist unfair, für repressive Sicherheitsmassnahmen Geld in Millionenhöhe auszugeben und für die Fans weder attraktive Zugangsbedingungen zu den Spielen noch vernünftige Betreuungs- und Infrastrukturen vorzusehen. Für die Durchführung einer fairen Euro08 braucht es folgende Bedingungen:

  • Sicherheits- und anderen Zusatzkosten, die anfallen um die Durchführung der Euro08 zu garantieren, sind nach dem Verursacherprinzip von der UEFA und dem Schweizerischen Fussballverband SFV zu übernehmen. Für die Kosten zum Standortmarketing soll der Bund mit Schweiz Tourismus, Präsenz Schweiz und allenfalls weiteren Organisationen eine Vereinbarung abschliessen.
  • Anstelle eines überdimensionierten repressiven Sicherheitsapparates ist der Aufbau einer professionellen Fanarbeit (siehe WM in Portugal) zügig an die Hand zu nehmen. Zufriedene Fans sind die beste Prävention für ein faires Fussballfest
  • Es braucht ein Nachhaltigkeitskonzept mit konkreten Massnahmen und deren Finanzierung. Dabei sind insbesondere die Klimaneutralität und die soziale Verträglichkeit bei der Beschaffung von Gütern zu berücksichtigen.