Laufzeit nicht verlängern

Atomkraftwerke sind ein Risiko. Wie unsicher sie wirklich sind, zeigen die Pannen im Mai in Oskarshamn/Schweden, im Juni in Krsko/Slovenien oder gerade diese Woche in Tricastin/Südfrankreich, wo radioaktive Uranlösung aus einem Leck ausgetreten ist.

Aufgrund seines fortgeschrittenen Alters (36!) und seiner Altersmängel ist das AKW Mühleberg ein besonders hoher Risikofaktor. Seit 1990 ist bekannt, dass der Mantel im Innersten des Mühleberg-Reaktors Risse aufweist. Diese sind in den letzten Jahren um mehr als einen Meter gewachsen! Das AKW kann zudem sicherheitstechnisch nicht aufgerüstet werden. Gerade im Bereich der Erdbebensicherheit ist dies ein grosses Problem.

Die Schweizer AKW Betreiber sahen ursprünglich aus Sicherheitsgründen maximal 30 Betriebsjahre für ihre Werke vor. Dennoch hat der Bundesrat für das AKW Mühleberg eine Laufzeit von 40 Jahren – also bis 2012 – genehmigt. Eine unbefristete Bewilligung wurde damals vom Berner Stimmvolk abgelehnt. Der Bund forderte die BKW Energie AG auf, Alternativen zum Betrieb des Atomkraftwerks vorzulegen. Diese Alternativen-Studie von1997/1998 ist aber längst überholt. Die BKW unterschätzten so die Alternativen zur Atomenergie massiv und fördert sie nur ungenügend.

Einsprachen und Vorstösse

Die Grünen fordern die Bevölkerung und ihre Mitglieder in den Alarmzonen 1 und 2 um das Atomkraftwerk Mühleberg auf, sich gegen die Verlängerung der Laufzeit zur Wehr zu setzen und sich am Einspracheverfahren zu beteiligen. Auch die Grüne Partei der Schweiz nimmt formell an diesem Verfahren teil. Die Grünen im Kanton Bern fordern ihren Regierungsrat zudem auf, sich gegen eine Laufzeitverlängerung für das Atomkraftwerk Mühleberg auszusprechen.

Die Zukunft liegt in der Energieeffizienz

Die Energiezukunft liegt aus Grüner Sicht in der Steigerung der Energieeffizienz und der Förderung der erneuerbaren Energien. Das AKW Mühleberg lässt sich problemlos wegrationalisieren: allein durch den Ersatz von ausgedienten Haushaltgeräten, Lampen, Büro- und Unterhaltungsgeräten durch stromsparende Bestgeräte kann mehr Strom eingespart werden, als das AKW Mühleberg bis 2012 liefen wird.