Die Zentralisierung der SRF-Information in Zürich schwächt die Medienvielfalt und die regionale Verankerung des Service public in der Schweiz. Und nicht zuletzt auch die SRG als Ganzes.
Regula Rytz, Nationalrätin BE

Der Verwaltungsrat hat sich von der Geschäftsleitung der SRG weichklopfen lassen: Er setzt wegen eines auf 2,6 Millionen Franken zusammengeschrumpften Sparbeitrags die Verankerung des Service public in den Regionen aufs Spiel. Damit verliert er bei der Bevölkerung der Hauptstadtregion den Rückhalt, der für die deutliche Ablehnung von «No Billag» unverzichtbar war. Und er schwächt die Brückenfunktion der Hauptstadtregion zwischen Deutschschweiz und Romandie.

Durch Zentralisierung droht Einheitsbrei 
Die Zentralisierung der deutschsprachigen Informationssendungen in Zürich ist aber aus medienpolitischer Sicht der falsche Entscheid. Die bisherige Binnenkonkurrenz bei den Informationssendungen der SRG wird durch die Zentralisierung aufgehoben. Damit verfolgt die SRG eine Strategie, die sie selber in der «No Billag»-Kampagne als Schreckensbild an die Wand gemalt hat: Wenige Personen entscheiden im Newsroom Leutschenbach über die Auswahl und die Gewichtung von Themen. Es droht ein Einheitsbrei, der dem Auftrag der Gebührenzahlenden nach Vielfalt, Unabhängigkeit und der Stärkung der Demokratie nicht mehr gerecht werden kann. Die SRG schwächt sich damit als Ganzes.

Die GRÜNEN werden der SRG bei der Umsetzung ihrer Zentralisierungsstrategie sehr kritisch auf die Finger schauen. Denn sie sind nach wie vor der Meinung, dass der mediale Service public für die Demokratie von entscheidender Bedeutung ist. Und dass er sich seinen Namen auch verdienen muss: Dazu gehört zweifelsohne auch ein korrekter Umgang mit dem Personal, das sich gegen eine Zentralisierung des Radiostudios in Zürich-Leutschenbach zur Wehr gesetzt hat. Es ist das Recht jedes Arbeitnehmenden, sich für die persönlichen Arbeitsbedingungen und Interessen einzusetzen.