Leider liefert der Bundesrat keine Antwort auf die grosse Rentenlücke der Frauen von durchschnittlich 20’000 Franken im Jahr. Erst, wenn die unbezahlte Familienarbeit in der ersten und zweiten Säule besser abgesichert und die Lohndiskriminierung beseitigt ist, ist eine Angleichung des Rentenalters angemessen. Davon sind wir leider noch weit entfernt.
Irène Kälin, Nationalrätin AG

Mit seinem Vorschlag zur «AHV21» verkennt der Bundesrat, dass die Erhöhung des Frauenrentenalters einer der Hauptgründe für das Scheitern der letzten Reform war. Frauen haben heute wegen tiefen Löhnen und unbezahlter Betreuungs- und Pflegearbeit grosse Rentenlücken – die vom Bundesrat vorgesehenen Kompensationsmassnahmen reichen bei Weitem nicht aus, um diesen Missstand zu beseitigen. Solange diese nicht geschlossen werden, kommt eine Erhöhung des Frauenrentenalters für die GRÜNEN nicht in Frage.

Die Rentenlücke der Frauen muss mit der Durchsetzung der Lohngleichheit, der besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie und einer Reform der zweiten Säule geschlossen werden. Hier unterstützen die GRÜNEN die Vorschläge der Sozialpartner zur Senkung des Koordinationsabzugs.