Unsere Verfassung verspricht uns eine Pensionskassenrente, welche uns unseren gewohnten Lebensstandard weiterführen lässt. Die Realität sieht anders aus. Weil es bei den Pensionskassen – im Gegensatz zur AHV – keine Erziehungs- und Betreuungsgutschriften gibt, werden Personen, die unbezahlte Care-Arbeit leisten noch immer mit tieferen Renten bestraft. Das betrifft v.a. Frauen: Pensionskassenrenten von Frauen sind durchschnittlich 46% tiefer als diejenigen von Männern! Folglich ist auch die Armutsquote von Frauen im Alter höher als diejenige von Männern. Obwohl die Reform angibt, Teilzeitangestellte besser abzusichern, fehlen grundsätzliche und strukturelle Verbesserungen für Frauen fast vollständig. Auch eine Anpassung der Renten an die Teuerung ist nicht vorgesehen, die Renten verlieren somit Jahr für Jahr an Wert.   

NEIN zur Rentensenkung  
Unseren Pensionskassen geht es gut. Es gibt keinen Grund, Arbeitnehmende über 50 um einen Teil ihrer Rente zu bringen. Doch genau das geschieht durch die Reform. Denn durch die Senkung des Umwandlungssatzes sinken für viele auch die Renten – wir erhalten weniger Rente für das angesparte Geld. Viele werden darum nach der Pensionierung auf Ergänzungsleistungen angewiesen sein. Die Reform sieht zwar Rentenzuschläge für gewisse Jahrgänge vor, doch selbst wer die «volle» Kompensation erhält, gleicht damit die Rentenverluste oftmals nicht aus. Und für die Hälfte der Übergangsgeneration, welche sich nicht mehr auf die neue Situation einstellen kann, gibt es sowieso gar keine Rentenzuschläge.  

Mit der aktuellen Vorlage brechen die bürgerlichen Parteien ihr Versprechen aus dem Abstimmungskampf zur AHV-Vorlage: die Renten von Teilzeitbeschäftigten, von Menschen mit tiefem Einkommen und von Frauen wirksam zu erhöhen. Stattdessen heisst es nun: Mehr bezahlen für weniger Rente. Dagegen wehren wir GRÜNE uns! 

Manuela Weichelt 
Nationalrätin ZG 
@ManuelaWeichelt