Während das reichste Prozent der Bevölkerung im Jahr 2003 gut 36 Prozent der Gesamtvermögen in der Schweiz auf sich vereinte, liegt ihr Anteil heute bereits bei über 43 Prozent. Ein wichtiger Treiber dieser Entwicklung sind Kapitaleinkommen, also Dividenden, Aktiengewinne und Zinsen, welche den Reichsten jedes Jahr Milliarden in die Taschen spülen. Diese massive Ungleichheit darf in Zukunft nicht noch weiter zunehmen, denn sie gefährdet den Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Auf der anderen Seite arbeiten in der Schweiz 155’000 «Working poors», deren Lohn nicht einmal ausreicht, um über die Runden zu kommen. Die 99%-Initiative will Einkommen, welches nicht erarbeitet wurde, gerechter besteuern: Kapitaleinkommen über einem gewissen Betrag (z.B. 100’000 Franken) sollen im Umfang von 150 Prozent besteuert werden – statt zu 100 Prozent wie bisher. Mit den zusätzlichen 10 Milliarden Franken Steuereinnahmen sollen Personen mit tiefen und mittleren Einkommen entlastet werden – z.B. durch Steuersenkungen oder auch durch einen Ausbau des öffentlichen Verkehrs, um klimafreundliche Mobilität für alle sicherzustellen.

Luzian Franzini
Mitglied im Initiativkomitee
Vize-Präsident GRÜNE Schweiz
@luzian_franzini