Von einem liberalen Bundesrat könnte man eigentlich erwarten, dass er dafür sorgt, dass verschiedene Heilmethoden gleichberechtigt Platz haben und dass die PatientInnen frei und selbstverantwortlich (mit)entscheiden, welche Methode sie für die Genesung Ihres Leidens wählen.

Der Entscheid von Bundesrat Couchepin steht diesem Anliegen diametral entgegen:

  • die Wahlfreiheit der Therapie wird eingeschränkt. Personen und Familien mit einem kleinen Budget können sich Zusatzversicherungen nicht leisten und folglich die für sie geeignete Therapie nicht mehr frei wählen
  • komplemetärmedizinische Methoden sind in vielen Fällen effizienter und kostengünstiger als konventionelle Methoden. Der Entscheid von BR Couchepin führt dazu, dass unangebrachte und teurere Methoden gefördert und gewählt werden. Dadurch wird das Gesundheitswesen teurer statt billiger
  • ein grosser Teil der Bevölkerung möchte, dass die Komplementärmedizin in der Grundversicherung bleibt. Der Entscheid von BR Couchepin ist ein Affront all jenen gegenüber, die aus Erfahrung und aus Überzeugung eher auf komplemen-tärmedizinische Methoden setzen
  • stossend ist, dass Bundesrat Couchepin entschieden hat, bevor die wissenschaftlichen Studien des Programms Evaluation Komplementärmedizin PEK ausführlich diskutiert wurde

Die Grüne Partei der Schweiz hat längst beschlossen, die Initiative „Ja zur Komplementärmedizin“ zu unterstützen. Wenn der liberale Bundesrat nicht begreift, was in diesem Bereich angebracht ist, wird es wohl ein Volksentscheid richten müssen.