Contessina Theis und Christian Denys waren von den Grünen vorgeschlagen worden und wurden heute Morgen von der vereinigten Bundesversammlung gewählt. Beide sind grosse Persönlichkeiten mit langjähriger juristischer Erfahrung.

Contessina Theis ist schweizerisch-amerikanische Doppelbürgerin und wurde 1965 geboren. Sie ist Spezialistin für Asyl- und Sozialrecht. Ihren Beruf übte sie zuerst in Zürich für eine NGO sowie für das UNO-Hochkommissariat für Flüchtlinge aus. Zuletzt war sie Gerichtsschreiberin am Bundesverwaltungsgericht, an dem sie von nun an Richterin sein wird.
Der Lausanner Christian Denys wurde 1967 geboren. Er war zuvor Gerichtsschreiber am Kassationshof des Bundesgerichts. Seit 2005 war er Kammerpräsident beim Waadtländer Kantonsgericht.

Mit der Wahl von Christian Denys und Contessina Theis sind nun fünf Grüne Richterinnen und Richter am Bundesgericht in Lausanne und Luzern vertreten, zwei Frauen und drei Männer beziehungsweise drei aus der Deutschschweiz und zwei aus der Romandie: Florence Aubry, Brigitte Pfiffner, Thomas Merkli und Christian Denys sowie der stellvertretende Richter Stephen V. Berti.
Sechs Grüne sind am Bundesverwaltungsgericht in Bern und bald in St. Gallen tätig, vier Frauen und zwei Männer beziehungsweise fünf aus der Deutschschweiz und eine Person aus der Romandie: Franziska Schneider, Emilia Antonioni, Muriel Beck Kadima, Contessina Theis, Michael Peterli und Frank Seethaler. Zwei Grüne arbeiten am Bundesstrafgericht in Bellinzona: Nathalie Zufferey sowie der Vizepräsident des Gerichts, Daniel Kipfer.

Da den Grünen die Unabhängigkeit der Justiz, Kern einer wahren Demokratie, sehr wichtig ist, bewahren sie und ihre Richterinnen und Richter immer eine freundschaftliche Distanz. Die Richterinnen und Richter müssen Urteile fällen, die einen gewissen Einfluss auf das politische und soziale Leben haben. Darum ist es wichtig, dass durch ihre Zusammensetzung an den Gerichten die verschiedenen kulturellen und politischen Sensibilitäten und Standpunkte im Land berücksichtigt werden.