Seit 20 Jahren fordern die Grünen die Ehe für alle. Die Kommission für Rechtsfragen hat zwar einen wichtigen Schritt gemacht, bleibt aber auf halbem Weg stehen, da sie nicht alle damit verbundenen Rechte gewähren will. ‹Ehe› bedeutet ‹Ehe›: Deshalb verlangen die Grünen die gleichen Rechte für alle.
Sibel Arslan, Nationalrätin BS

Schon vor 20 Jahren forderte Ruth Genner, die damalige Nationalrätin der Grünen, in einem parlamentarischen Vorstoss die «Ehe für alle». Was damals avantgardistisch erschien, ist heute mehrheitsfähig.

Dennoch bleibt die Kommission für Rechtsfragen des Nationalrats (RK-N) auf halbem Weg stehen. Für die Grünen bedeutet die «Ehe für alle», dass gleichgeschlechtliche Paare die gleichen Rechte geniessen wie heterosexuelle Paare. Auch wenn der Vorschlag der RK-N die gemeinsame Adoption ermöglicht, bleibt zum Beispiel den Frauen der Zugang zu fortpflanzungsmedizinischen Verfahren verwehrt, was die Grünen bemängeln.

Es muss jetzt endlich richtig vorwärts gehen. Es ist an der Zeit, den Ungleichheiten den Riegel vorzuschieben und gleichgeschlechtlichen Paaren alle Eherechte zuzusprechen, einschliesslich aller Bereiche wie fortpflanzungsmedizinische Verfahren. Die Grünen engagieren sich aus Überzeugung für eine Ehe für alle mit Gewährung aller damit verbundenen Rechte. Machen wir nach jahrzehntelangem Warten keine halben Sachen!