Die Suche nach neuen Gas- und Ölvorkommen ist auch in der Schweiz angekommen. Gleich in mehreren Kantonen gibt es Projekte zur Förderung von Schiefergas mittels hydraulischer Frakturierung (Fracking). Für Adèle Thorens, Co-Präsidentin der Grünen, ist klar: „Für die Energiewende braucht es kein Schiefergas. Die Förderung unkonventioneller fossiler Energie in der Schweiz soll grundsätzlich verboten oder zumindest einem Moratorium unterstellt werden. Sie ist klimapolitisch falsch und birgt Risiken für Mensch und Umwelt. Der Nationalrat hat dazu in der letzten Session ein Postulat von Aline Trede überwiesen. Für Projekte im benachbarten Ausland fordern wir zudem eine obligatorische Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP), um die Auswirkungen in der Schweiz besser abschätzen zu können.“

Risiken des Frackings
Bei der Schiefergas-Förderung mittels Fracking wird in tief liegendes Schiefergestein gebohrt. Dieses wird mit Hilfe von Wasser, Sand und einem Chemikalien-Cocktail aufgebrochen, um die winzigen Poren zu öffnen, in denen das Gas eingeschlossen ist. Dadurch besteht die Gefahr von Grundwasserverschmutzung und Erdbeben. Zudem kann durch die Bohrungen unkontrolliert Gas austreten. Da beim Fracking in der Tiefe meist horizontal gebohrt wird und die Gefahren für Umwelt Grenzen überschreiten können, bestehen auch Risiken für die benachbarten Kantone und Länder.

Grüne wehren sich – auch über die Grenzen
Die Grünen wehren sich in allen Kantonen, in denen es Vorhaben für die Förderung von fossilen Energieträgern gibt: Die Grünen Neuenburg planen eine kantonale Initiative, um das Projekt in Noiraigue zu verhindern, die Grünen St. Gallen bekämpfen Vorhaben in der Regionen Konstanz und Biberach (Bodensee) gemeinsam mit den Grünen in Deutschland und Österreich.

Erste Erfolge in Genf und Waadt
Dank einer Motion der Grünen wird der Kanton Genf die unkonventionelle Förderung nach Erdgas untersagen und sich in den grenzüberschreitenden Gremien gegen das Erdgas-Fracking einsetzen. Auch im Kanton Waadt haben die Grünen zu einem Moratorium der unkonventionellen Förderung von fossilen Energien beigetragen.

Einheitliche Regeln für Tiefenbohrungen
Die hydraulische Frakturierung wird zum Teil auch bei der tiefen Geothermie angewendet.
„Um die Nutzung der tiefen Geothermie zu ermöglichen, braucht es einheitliche und klare Regeln für Tiefenbohrungen in der Schweiz“, sagt Aline Trede, Nationalrätin aus Bern. „Was wir brauchen sind Investitionen in die Verbesserung der Energieeffizienz und den Ausbau der erneuerbaren Energien. Dazu gehört auch die Erforschung der tiefen Geothermie als erneuerbare Energiequelle in der Schweiz.“