Eine Kommissionsmehrheit hat dem „informellen“ Gegenvorschlag zu den Pestizidinitiativen die letzten Zähne gezogen. Für den Schutz des Trinkwassers und der Artenvielfalt und für eine nachhaltigere Land- und Ernährungswirtschaft sind die beiden Initiativen nötiger denn je.
Kilian Baumann, Nationalrat BE, Mitglied WAK

Die Wirtschaftskommission des Nationalrats (WAK-N) ist dem Ständerat gefolgt und hat die parlamentarische Initiative zur Reduktion von Pestizidrisiken und Nährstoffüberschüssen weiter abgeschwächt. Es fehlen nun Lenkungsabgaben und Meldepflichten bei Futtermitteln und Düngern. Und mit einem von der Agrochemie-Lobby inspirierten Antrag wurde der Trinkwasserschutz weiter geschwächt. Diese Fehlentscheide sind unverantwortlich, denn damit fällt die parlamentarische Initiative weit hinter die von der WAK-S blockierte AP22+ zurück. Und sie sind umso unverständlicher, als dass fortschrittliche Bäuerinnen und Bauern die Agrarreform AP22+ unterstützen.

Die dringenden Reformen zum Schutz der Biodiversität und des Trinkwassers und für den dringend nötigen Kurswechsel der Landwirtschaft sind nur noch mit den beiden Initiativen «Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide» und «Für sauberes Trinkwasser» möglich.