Nicht nur sie selbst, auch ihre Eltern sind bereits in der Schweiz geboren und aufgewachsen, die Schweiz ist ihre Heimat und dennoch müssen sie für die Einbürgerung dieselben Hürden überwinden wie Ausländerinnen und Ausländer der ersten Generation. Dieses Szenario, das bis heute auf Ausländerinnen und Ausländer der «dritten Generation» zutrifft, soll bald der Vergangenheit angehören.

Nach acht Jahren Beratung hat sich eine breite Mehrheit des Parlaments hinter das Anliegen gestellt, Ausländerinnen und Ausländern der dritten Generation die Einbürgerung zu erleichtern. Eine breite parteiübergreifende Allianz ist sich einig, dass Menschen, deren Eltern und Grosseltern bereits in der Schweiz gelebt haben, zur Schweiz gehören und den Schweizer Pass einfacher erhalten sollen. Einen Antrag zur Einbürgerung wird es auch künftig noch brauchen – automatisch wird niemand eingebürgert. Aber die Hürden, die die Betroffenen vom Recht auf Mitbestimmung ausschliessen, werden deutlich abgebaut.

Die Vorlage ist eine Anerkennung für all diejenigen Jugendlichen, deren Eltern bereits hier geboren sind, die aber noch immer keinen Pass haben. Das Komitee «Ja zur dritten Generation» hat an ihrer heutigen Medienkonferenz einen Aufruf mit dem Titel «Die Schweiz muss ihre Kinder anerkennen!» veröffentlicht. Getragen wird der Aufruf von alt Bundesrat Pascal Couchepin sowie den alt Bundesrätinnen Eveline Widmer-Schlumpf und Ruth Dreifuss. Diese breite Unterstützung verdeutlicht, welche Chance es für die Schweiz ist, diesen Menschen unser Bürgerrecht und somit das vollwertige politische Entscheidungsrecht zu verleihen.