Angesichts leerer Kassen bei Bund, Kantonen und Gemeinden kann sich die Schweiz keine riskanten finanziellen Abenteuer leisten. Der Gripen kostet weit mehr als das VBS glauben machen will. „Zum Kaufpreis von 3.1 Milliarden Franken kommen wie bei allen Kampfjets Betriebs- und Unterhaltkosten sowie Nachrüstungen in ähnlicher Höhe. Über die gesamte Laufzeit kostet der Gripen deshalb rund zehn Milliarden Franken“, erklärt Daniel Vischer, Nationalrat der Grünen. Milliarden, die dort fehlen, wo sie sinnvoller eingesetzt werden könnten, beispielsweise bei der Bildung, im öffentlichen Verkehr oder für die AHV.

Der Gripen-Kauf ist jedoch nicht nur exorbitant teuer, er ist auch hoch riskant, wie SP-Nationalrätin Evi Allemann ausführt: „Der Gripen E, wie ihn die Schweiz bestellt hat, ist noch nicht fertig entwickelt und existiert bisher nur auf Papier. Trotzdem bezahlt die Schweiz unüblich hohe 40 Prozent des Kaufpreises vorab“. Sollten die Gripen nicht oder zu spät geliefert werden oder sollten die Kosten aus dem Ruder laufen, tragen die Schweizer Steuerzahlenden das Risiko.

Ein teures und unnötiges Risiko, denn mit den Gripen würde sich die Schweiz keinerlei Zugewinn an Sicherheit kaufen. Wer bereits eine Versicherung hat, braucht keine zweite. Die Luftwaffe kann mit den vorhandenen 32 F/A-18-Jets ihre Aufgaben für die nächsten Jahrzehnte erfüllen. Genau zu diesem Zweck wurden sie kürzlich für rund 400 Millionen auf den neuesten Stand gebracht. Wenn das flächenmässig doppelt so grosse Österreich für den Luftpolizeidienst mit 15 Flugzeugen auskommt, sollten 32 F/A-18 für die Schweiz bei weitem ausreichen.