Aline Trede, Fraktionspräsidentin und Nationalrätin BE, sagt einführend: “Durch die Klimaerhitzung gerät unser Selbstverständnis als ‘Wasserschloss Europas’ zunehmend ins Wanken. Es zeigt sich: Auch in der Schweiz ist Wasser nicht unendlich verfügbar, sondern wird zu einer knappen Ressource”. Die GRÜNEN haben verschiedene Handlungsfelder identifiziert, in denen die Schweiz aktiv werden muss, um ihrem kostbaren Gut besser Sorge zu tragen und die Folgen von Trockenheit und Hitzestress zu minimieren. Eine Übersicht über die laufenden Geschäfte und grünen Vorstösse im Bereich Wassermanagement findet sich hier. Trede präzisiert: “Nebst den Anpassungen an die Klimaerhitzung braucht es jetzt erst recht mehr und ambitionierteren Klimaschutz, um weitere Verschlimmerungen zu verhindern”. 

Wasserverschwendung reduzieren 

Von den durchschnittlich 140 Litern Trinkwasser, die eine Person in der Schweiz pro Tag verbraucht, wird nur ein Liter tatsächlich als Trinkwasser genutzt. Der Rest wird für andere Zwecke verwendet, beispielsweise für die Bewässerung oder die Toilettenspülung. Das führt zu einem unnötigen Kosten- und Ressourcenverbrauch, wie Delphine Klopfenstein Broggini, Nationalrätin GE, erläutert: “Trinkwasser erfordert eine umfangreiche Aufbereitung, die Kosten verursacht und Energie verbraucht. Es sollte daher sparsam und vorrangig dort eingesetzt werden, wo sein hoher Qualitätsstandard erforderlich ist”. Die GRÜNEN fordern deswegen Massnahmen zur Reduktion der Trinkwasserverschwendung, etwa durch die Priorisierung des Trinkwassers für den menschlichen Konsum, die vermehrte Nutzung von Regenwasser und aufbereitetem Abwasser oder den systematischen Einbau von Wassersparern in Haushalten. 

Hitzestress auf dem Land und in der Stadt vermeiden 

Die Klimaerhitzung erhöht den Druck auf die Gewässerökosysteme durch hohe Gewässertemperaturen. Naturnähere Gewässer mit guter Wasserqualität können wesentlich besser mit den klimabedingten Veränderungen umgehen. Die GRÜNEN fordern deswegen eine schnellere Umsetzung der Renaturierungsprogramme und, wo noch nicht gemacht, die Festlegung des sogenannten Gewässerraums, der zentral ist für die Biodiversität.

Die vielen versiegelten Flächen in Städten und Agglomerationen absorbieren die Sonnenstrahlung und heizen die Umgebung auf.  Wasser- und Grünflächen leisten einen wichtigen Beitrag für ein angenehmes Stadtklima. Die GRÜNEN fordern deswegen den Schutz, die Erweiterung und Neuanlegung von offenen Wasserflächen, möglichst mit Regenwasser. Eine weitere wichtige Massnahme ist der Schutz und die Vernetzung von unversiegelten Flächen. Kurt Egger, Nationalrat TG, führt aus: “Oberflächen müssen entsiegelt und in das Regenwassermanagement integriert werden. Die versiegelten Flächen in den Stadtzentren sind eine der Hauptursachen sowohl für die Hitzebelastung als auch für die Überflutung bei Starkregen”. 

Wasserknappheit vorbeugen 

Mit der Klimaerhitzung häufen sich Phasen extremer Trockenheit. Christophe Clivaz, Nationalrat VS: “Im Sommer 2022 mussten gewisse Alpen per Hubschrauber mit Wasser versorgt werden. Solche extremen Trockenheitsperioden erfordern nationale Massnahmen für das Wassermanagement, um im Krisenfall Nutzungskonflikte zwischen Landwirtschaft, Industrie, Haushalten und der Natur vermeiden und eine gerechte Verteilung zwischen den Regionen gewährleisten zu können”. Dazu gehört für die GRÜNEN eine Neuausrichtung des Wassermanagements: Um Wasserknappheit künftig besser in den Griff zu bekommen, soll es nicht primär darum gehen, wie mehr Wasser beschafft werden kann, sondern wie das vorhandene Wasser gerecht auf die verschiedenen Anspruchsgruppen verteilt und der Wasserverbrauch reduziert werden kann. 

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