Klimaabkommen von Paris einzuhalten, müssen Gas, Kohle und Öl unter der Erde bleiben. Die Förderung fossiler Brennstoffe zu untersagen, ist nichts anderes als konsequent.
Bastien Girod, Nationalrat ZH

Die Grünen reichen in der Umweltkommission des Nationalrats (UREK-N) einen Antrag ein, der die Förderung fossiler Ressourcen in der Schweiz untersagen will. Dieser Antrag steht im Zusammenhang mit dem Bericht „Fracking in der Schweiz“, den die UREK-N heute behandelt.

Der Bundesrat hat diesen Bericht dank eines parlamentarischen Vorstosses der Grünen verfasst und bestätigt darin die Position der Grünen: Die Förderung fossiler Brennstoffe, insbesondere durch Fracking, steht im Widerspruch zur Energiestrategie des Bundes, schadet dem Klima und gefährdet die Umwelt. Der Bundesrat zieht daraus aber nicht die Konsequenzen und lässt die Förderung fossiler Brennstoffe auf dem Territorium der Schweiz weiterhin zu.

Am 5. November tritt für die Schweiz ausserdem das Klimaabkommen von Paris in Kraft. Dieses verlangt die Begrenzung der globalen Erwärmung auf möglichst 1,5 Grad, sicher aber deutlich unter 2 Grad gegenüber dem vorindustriellen Niveau. Um das globale 2-Grad-Ziel zu erreichen, müssten mindestens 80 Prozent der heute weltweit bekannten Gas-, Öl- und Kohlevorkommen im Boden bleiben.

Die Schweiz ist zudem besonders von den Folgen des Klimawandels betroffen. In diesem Jahr sind die Gletscher mehr als in den Jahren zuvor geschmolzen und die tragische Bergsturz-Katastrophe in Bondo hat erneut die Gefahren des Klimawandels in den Alpen gezeigt. In der Schweiz fossile Brennstoffe zu fördern, ist daher absurd.

Dank Grünen kein Fracking in der Schweiz
Als förderbare fossile Brennstoffe kommen in der Schweiz vor allem so genannte unkonventionelle Gasvorkommen in Frage, die mittels hydraulischer Frakturierung oder auch „Fracking“ erschlossen werden. Es ist das Verdienst der Grünen, dass in der Schweiz bisher nicht nach solchen Gasvorkommen gefrackt wird.

In mehreren Kantonen haben sich die Grünen erfolgreich für Frackingverbote und -moratorien eingesetzt. Im Kanton Bern kam das Frackingverbot dank einer Initiative der Grünen zustande, in den Kantonen Genf und Zug dank Vorstössen der Grünen. Frackingmoratorien gelten derzeit in den Kantonen Neuchâtel, Freiburg und Waadt. Das Moratorium im Kanton Waadt läuft allerdings aus. Die Grünen Kanton Waadt haben daher letzten Juni eine Initiative gegen die Förderung fossiler Ressourcen eingereicht.