„Mit HarmoS wird der absolute Kantönligeist in der Schule ausgeläutet“, sagte die Berner Grossrätin Corinne Schärer an der Medienkonferenz. Die Mobilität von Kanton zu Kanton, verbunden mit einem Schulwechsel, werde dadurch einfacher. Dank dem flächendeckenden zweijährigen Kindergarten, Blockzeiten und Tagesstrukturen – die wichtigsten Errungenschaften des HarmoS-Konkordates – seien zudem in Zukunft alle Familienmodelle möglich.

HarmoS ist harmlos
HarmoS definiert zwar die Eckwerte, jedoch nicht die Inhalte. Die Grünen werden sich auch in Zukunft dafür einsetzen, dass die Inhalte der grünen Vision einer ganzheitlichen und menschlichen Bildung entsprechen. Die Eckwerte „lassen den Kantonen in vielen bildungspolitischen Fragen weiterhin grosse Freiräume“, betonte der Berner Erziehungsdirektor Bernhard Pulver. Zudem sei der Kanton Bern mit seiner Schulentwicklung bereits auf Harmos-Kurs. „HarmoS ist also für den Kanton Bern effektiv harmlos“, sagte Pulver.

In der Westschweiz sei HarmoS gar ein „Nicht-Ereignis“, sagte der Waadtländer Grossrat Philippe Martinet. Bereits besuchten mehr als 96 Prozent der Kinder den Kindergarten ab vier Jahren. HarmoS setze schlicht und einfach den Rahmen für eine beträchtliche pädagogische Arbeit, die noch zu tun sein, um die Jugend auf die Wissens- und Kommunikationsgesellschaft vorzubereiten.

Die Reformen müssten daher mit genügend Ressourcen umgesetzt werden, forderte Nationalrätin Maya Graf. „Der Spardruck darf die ‚Schule Schweiz‘ nicht erreichen.“