Der Bundesrat muss beim Klimaschutz endlich einen Zacken zulegen. Es ist kurz vor zwölf!
Bastien Girod, Nationalrat ZH

Die Grünen fordern nach diesem Hitzesommer das Parlament auf, sich dringend mit dem Klima zu befassen. Das hat der Fraktionsvorstand der Grünen an seiner heutigen Sitzung beschlossen. Er bereitet für die kommende Session eine dringliche Interpellation vor und fordert eine aktuelle Debatte. Die Grünen fordern zudem eine Zusammenstellung der volkswirtschaftlichen Kosten der Klimaerwärmung und der Wetterextreme.

Klimaschutz des Bundesrates ist ungenügend
Ohne drastische Kurskorrekturen läuft das Klima vollständig aus dem Ruder, mit weltweit katastrophalen Folgen. Das sagt der Weltklimarat und fordert die Schweiz auf, ihren CO2-Ausstoss bis 2030 um mindestens 60 Prozent zu reduzieren. Als Referenzjahr gilt 1990. Der Bundesrat muss daher das Reduktionsziel für 2020 umgehend von heute 20 auf 40 Prozent erhöhen. DasCO2-Gesetz gibt ihm dafür die alleinige Kompetenz und Verantwortung. Analog braucht die Schweiz ein ambitionierteres Verhandlungsmandat für die UNO-Klimakonferenz im November in Paris. Derzeit ist ihr Beitrag zur Einhaltung des weltweiten 2-Grad-Zieles schlicht ungenügend.

Es gibt genügend Massnahmen, um ambitionierte Klimaziele zu erreichen und gleichzeitig Arbeitsplätze zu schaffen. Die Grünen haben im Mai einen Klima-Aktionsplan vorgelegt, der konkrete Vorschläge für ein besseres CO2-Gesetz sowie für lokalen Klimaschutz beinhaltet.

Mobilisierung- und Sensibilisierungskampagne für Paris
Unter dem Titel «Wir haben keinen Planet B – Klimaschutz jetzt!» lancieren die Grünen zudem eine Sensibilisierungs- und Mobilisierungs-Kampagne. Gemeinsam mit den Global Greens und den internationalen Umweltverbänden mobilisieren sie für die Klima-Demo am 12. Dezember in Paris. Eine Gruppe von Grünen aus der Schweiz wird sogar mit dem Velo an die Kundgebung radeln. Gemeinsam mit den europäischen Grünen führen sie zudem eine Sensibilisierungskampagne my #climatemoment durch.

Rekordsommer 2015
Der Sommer 2015 bricht voraussichtlich alle Rekorde; das Jahr 2015 wird als heissestes Jahr seit Beginn der Messungen in die weltweiten Statistiken eingehen. Auch wenn es schön war, endlich wieder einen warmen Sommer mit Badi-Wetter zu haben: Die Hitze und die Trockenheit waren für Natur und Mensch zu viel. Aufgrund der ausbleibenden Niederschläge mussten die Bauern vielerorts künstlich bewässern und tränken. Auch für die Gesundheit von älteren Menschen war die Hitze schädlich.