«Mit unserer Fair-Food-Initiative wollen wir Lebensmittel fördern, die aus einer naturnahen und tierfreundlichen Landwirtschaft mit fairen Arbeitsbedingungen stammen. Auch Lebensmittel, die weit weg von hier produziert werden, müssen diesen Mindestanforderungen genügen», so Maya Graf, Co-Präsidentin der Initiative, an der heutigen Medienkonferenz. «Nur so ist ein fairer Wettbewerb möglich.»

«Die Konsument/innen gehen aufgrund unserer landwirtschaftlichen Praxis davon aus, dass Nutztiere tierfreundlich gehalten werden. Fleisch und Eier aus Massenhaltung landen aber ohne ihr Wissen auf ihrem Teller, weil importierte oder verarbeitete Lebensmittel die Schweizer Standards nicht erfüllen müssen. Mit der Fair-Food-Initiative soll sich das ändern», sagte Hansuli Huber, Geschäftsführer des Schweizer Tierschutzes.

Initiative mit Drei-Punkte-Programm
Die Fair-Food-Initiative möchte den Lebensmittelmarkt in drei zentralen Bereichen verbessern:

  • Fairer Wettbewerb: Importierte Lebensmittel müssen mindestens nach Schweizer Standards hergestellt werden.
  • Mehr Transparenz: Nicht nur die Herkunft, sondern auch die Produktionsbedingungen sollen in Zukunft deklariert werden.
  • Mehr nachhaltig produzierte Lebensmittel: Produkte aus bäuerlicher Landwirtschaft, fairem Handel sowie aus regionaler und saisonaler Produktion und Verarbeitung sollen einen Marktvorteil erhalten. Die Klimabilanz von Transport und Lagerung soll verbessert werden.

Mindeststandards statt Importdumping
Etwa die Hälfte unserer Lebensmittel ist Importware. Der freie Markt fördert derzeit die industrielle Massenproduktion, die billige Lebensmittel liefert ohne deren Qualität zu fördern. Für Umwelt, Tierwohl und Arbeitsbedingungen entstehen dadurch aber enorme Probleme. Die schweizerischen Standards geraten durch die weitere Liberalisierung zunehmend unter Druck.

Mit der Initiative entsteht hingegen ein fairer und offener Markt für nachhaltig hergestellte Lebensmittel und es resultiert ein Plus für Konsumentinnen, Produzenten, Umwelt und Gesellschaft.

Heute 27. Mai ist offizieller Start zur Unterschriftensammlung. Der erste nationale Sammeltag ist der kommende 14. Juni. Die Sammelfrist läuft am 27. November 2015 ab.