Das Szenario vier des Bundesrates weist immerhin in die richtige Richtung. Es peilt die 2000-Watt-Gesellschaft an. Der gesamte Energieverbrauch pro Kopf soll auf 2000 Watt sinken (heute 6’000 Watt). So weit, so gut. Nur rechnet der Bund selbst bei diesem Szenario ab 2019 mit einer Versorgungslücke. Energieeffizienz kommt auch in Szenario vier zu kurz.

Ohne die Priorisierung von Stromeffizienz und einer ökologischen Steuerreform wird selbst das Szenario vier des Bundesrates zum Türöffner für neue AKW oder grosse Gaskraftwerke. Kommen Effizienzmassnahmen und Steuerreform nicht an allererster Stelle, folgen später weitere Grossanlagen. Die 2000 Watt Gesellschaft rückt in weite Ferne.

Mit verbindlichen Massnahmen im Effizienzbereich liesse sich eine Stromlücke verhindern. Dann erübrigen sich auch neue AKW und Gaskraftwerke. Die Standby-Funktion allein verbraucht in der Schweiz den Strom eines ganzen AKW. Durch den Ersatz von Elektroheizungen und Elektroboilern, sowie durch stromsparende Beleuchtungen und Geräte liessen sich zwei AKW „wegsparen“. Die Grünen haben längst vorgerechnet, dass eine Energiezukunft ohne Grosskraftwerke machbar ist. Allerdings braucht es für ein solch visionäres Energieszenario etwas mehr politischen Willen als im Bundesrat vorhanden.

Die Grünen fordern ein Szenario 5, das ohne gefährliche und klimaschädigende Grosstechnologien auskommt und voll auf Energieeffizienz und Erneuerbare Energien setzt. Das wichtigste Instrument dazu ist die ökologische Steuerreform. Das Klima zeigt, dass es für diese Energiewende höchste Zeit ist. Es wird Zeit, dass das auch der Bundesrat begreift.