Der Prämienanstieg hat einerseits betriebswirtschaftliche Gründe. Die Billigkassen arbeiten nicht kostendeckend und müssen querfinanziert werden. Dadurch werden nachträglich die Mutterkasse und ihre anderen Tochterkassen belastet. Zudem verfügen zu kleine und regionale Kassen über eine ungenügende Absicherung der Risiken. Dies geht zu Lasten der Versicherten. Heute sind es vor allem die Kinder und die Jungen, welche die Zeche der verfehlten Kassenpolitik zahlen. Ihre Prämien steigen bis zu 11.8%. Die zusätzliche finanzielle Belastung für Familien ist nicht weiter tolerierbar. Die bessere Kassenaufsicht und der Risikoausgleich zur Kostenlinderung werden deshalb von den Grünen unterstützt.

Spitzenmedizin zentralisieren
Andererseits sind die allgemeinen Kostensteigerungen im Gesundheitswesen schuld an den ständigen Prämienerhöhungen. Das Sparpotential beschränkt sich aber bei Weitem nicht nur auf die Medikamentenpreise, wo der Bundesrat Massnahmen angekündigt hat.
Zusätzlich muss die Spitzenmedizin zentralisiert und ein übermässiger Ausbau der Spitalambulatorien verhindert werden
Eine geringe Verantwortung für die Prämienerhöhungen tragen die Patientinnen und Patienten. Zu schnell und zu oft wird gesagt, dass diese immer schneller zur Ärztin gehen und Medikamente konsumieren. In einer durchschnittlichen Krankheitsbiographie entstehen aber 95% der Kosten kurz vor dem Tod.

Falsche Anreize verhindern
Entscheidend bei der Kostenkontrolle sind deshalb politische Lösungen, die eine hohe Behandlungsqualität mit den politischen Rahmenbedingungen verbinden.
Die Gesundheitspolitik hat diesbezüglich in den letzten Jahren versagt. Die Grünen unterstützen deshalb neue Wege und sind überzeugt, dass eine öffentliche Krankenkasse ein besseres und zugleich billigeres Gesundheitswesen fördern kann.