Über das Tierfutter kann Gentechnologie in die Produktion tierischer Lebensmittel gelangen und unerkannt auf dem eigenen Teller landen. Teilweise Abhilfe verspricht die Deklaration «Produktion ohne gentechnisch veränderte Futterpflanzen» auf Lebensmitteln tierischen Ursprungs. Sie verbessert die Transparenz für jene Konsumentinnen und Konsumenten, die sicher gehen wollen, dass auch in den tierischen Produkten keinerlei pflanzliche Gentechnologie eingeflossen ist. Bisher bestand für Tierfutter noch keine Regelung zur Verwendung gentechnisch veränderter Organismen (GVO), wie dies für pflanzliche Lebensmittel vorliegt.

Guter Ansatz, aber zu schwach
Die Grünen sind mit den Ansätzen zufrieden, aber sie weisen auf Schwachstellen der Anhörungsvorlage hin. Insbesondere verpflichtet die Vorlage die ProduzentInnen nicht, explizit darauf hinzuweisen, wenn gentechnisch veränderte Futtermittel verwendet wurden. Stattdessen ist die Deklaration nur eine freiwillige Werbung in eigener Sache. Die Grünen fordern in ihrer Vernehmlassungsantwort eine obligatorische Deklaration von GVO in Futtermitteln.

Fair Food Initiative geht noch weiter
Die Fair Food Initiative der Grünen («Für gesunde, umweltfreundlich und fair produzierte Lebensmittel» – Sammelstart im Mai) nimmt die Schwachstellen der Anhörungsvorlage vorweg und bietet konkrete Lösungen an. Sie fordern in ihrer Initiative weitergehende Deklarations-Massnahmen, auch zur Produktionsweise von Lebens- und Futtermitteln und fordern für diese hoher Qualitätsstandards.