Das Bausparen begünstigt Gutbetuchte, die sich auch ohne neue Fördermittel Wohneigentum leisten können. Die neuen hohen Steuerabzüge könnten nur von Haushalten mit überdurchschnittlichen Einkommen genutzt werden. Denn viele Menschen verdienen nicht genug, um die heute bereits möglichen Einlagen in die 3. Säule zu tätigen. Bausparen ist daher keine Vorlage zur Förderung des Wohneigentums, sondern dient der Steueroptimierung gutverdienender Personen.

Die Steuerausfälle müssen von der Allgemeinheit getragen werden, sei dies durch weiteren Leistungsabbau oder Erhöhungen bei Steuern und Gebühren. Die finanzielle Situation der Kantone würde weiter verschlechtert, und dies ohne erkennbaren Nutzen.

Das Bausparen hat eine weitere kontraproduktive Wirkung: Da das Wohneigentum für einen Teil der Bevölkerung subventioniert würde, würden die Preise auf dem Liegenschaftsmarkt weiter angeheizt. Letztendlich profitieren vom Bausparen nicht junge Mittelstandsfamilien, sondern Liegenschaften- und Bodenbesitzende, die noch höhere Gewinne erzielen könnten.

Gemeinnütziger und nachhaltiger Wohnungsbau
Besser wäre es, das genossenschaftliche Eigentum durch die Förderung von Wohnbaugenossenschaften zu verstärken. Der gemeinnützige und nachhaltige Wohnungsbau bietet sich heute als Lösung für die zunehmenden Wohnungsprobleme in den Ballungszentren an.