Wir brauchen eine grünere Wirtschaft, bevor es zu spät ist. Das Parlament hat es im September in der Hand, das Volk am 18. Oktober.
Bastien Girod, Nationalrat ZH

Ab Donnerstag lebt die Menschheit auf Pump bei zukünftigen Generationen. In weniger als acht Monaten hat sie das Naturbudget für das ganze Jahr aufgebraucht. Abholzung, Überfischung, Klimawandel und Biodiversitätsverlust schreiten voran. Wenn alle Menschen so viele Treibhausgasemissionen verursachen und ökologisch kritische Rohstoffe verbrauchen würden wie der Schweizer Durchschnitt, wäre das naturverträgliche Mass sogar bereits Mitte Mai überschritten worden.

Die Grünen wollen mit ihrer Volksinitiative für eine Grüne Wirtschaft den ökologischen Fussabdruck der Schweiz auf ein naturverträgliches Mass reduzieren und die Wirtschaft in dieser Hinsicht fit für die Zukunft machen. Im September entscheidet der Nationalrat über den indirekten Gegenvorschlag des Bundesrats. Diese Entscheidung wird aufgrund der rechtsbürgerlichen Blockadehaltung äusserst knapp ausgehen. In der gleichen Session berät der Ständerat über die Energiestrategie 2050. Da die Schlussabstimmungen zu beiden Vorlagen nach den Wahlen stattfinden, sind die Parlamentswahlen am 18. Oktober entscheidend für die künftige Umweltpolitik der Schweiz.

Treibhausgasemissionen machen den weitaus grössten Teil des ökologischen Fussabdrucks der Schweiz und anderer Länder aus. Das Global Footprint Network berechnet, wie viel Waldfläche nötig wäre, um sie zu absorbieren. Ein umfassendes Klimaabkommen im Dezember in Paris ist daher unumgänglich. Der Bundesrat muss sich dafür einsetzen.