Wer Strassen sät, wird Verkehr ernten
Der Strassenverkehr ist für 37 Prozent der CO2-Emissionen in der Schweiz verantwortlich. Trotzdem hat das Parlament kürzlich 14 Milliarden für Autobahnen bewilligt, davon 5,3 Milliarden für den Ausbau. Die GRÜNEN werden diese unverantwortliche Entscheidung bekämpfen.
Die Expert*innen sind sich einig: Es braucht einen Kurswechsel in der Mobilitätspolitik, um das Netto-Null-Ziel von Paris zu erreichen. «Um dieses Versprechen einzuhalten, müsste bis 2050 der gesamte Fahrzeugbestand durch Elektrofahrzeuge ersetzt werden und die Zahl der mit dem Auto zurückgelegten Kilometer um fast 60 Prozent reduziert werden», sagt zum Beispiel Professor Vincent Kaufmann von der ETH Lausanne. Jede Kapazitätserweiterung erhöht den Verkehr, sowohl auf den Autobahnen als auch auf den anderen Strassen. Kaufmann ruft deshalb im Gegenteil dazu auf, die Kapazität zu reduzieren, zum Beispiel durch weitere Geschwindigkeitsbegrenzungen. Dies steht im Einklang mit der Politik der Kantone und Gemeinden, die nach Lösungen suchen, um den Verkehr in den Zentren zu reduzieren und die Lebensqualität in den Städten zu verbessern.
Strassenausbauten gehen immer auch auf Kosten von landwirtschaftlichen Flächen, Grünflächen und Bäumen, obwohl es von entscheidender Bedeutung ist, genau diese Bereiche zu schützen, um unsere Landwirtschaftsflächen und unsere Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Klimawandel zu erhalten.
Die Grünen werden zusammen mit dem VCS und UmverkehR das Referendum gegen diese aus der Zeit gefallenen Projekte ergreifen.
Michael Töngi
Nationalrat LU