Pestizid-Initiativen: für eine neue Landwirtschaft
Mehr als 2’000 Tonnen Pestizide werden jährlich in der Schweiz ausgebracht (vgl. Agrarbericht 2018). Diese giftigen Produkte landen in unserem Grund- und Trinkwasser und schaden den Insekten, Nagetieren und Pflanzen. Und sie beeinträchtigen die Bodenqualität und Biodiversität.
Der Pestizid-Ausstieg ist eine der Prioritäten der GRÜNEN für die Legislatur 2019-2023. Gleichzeitig nimmt auch in der Zivilbevölkerung der Widerstand gegen Pestizide zu: Gleich zwei Initiativen wurden eingereicht. Die erste, «Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide», hat zum Ziel, jegliche synthetischen Pestizide in der landwirtschaftlichen Produktion und Verarbeitung sowie in der Landschaftspflege zu verbieten. Die Initiative «Für sauberes Trinkwasser und gesunde Nahrung» schlägt vor, dass die landwirtschaftlichen Direktzahlungen nur noch Landwirt*innen zugutekommen, die ohne Pestizide und ohne prophylaktischen Antibiotikaeinsatz in der Tierhaltung auskommen. Und die einen der Produktionsfläche angepassten Tierbestand halten. Die beiden Initiativen weisen in die richtige Richtung. Denn es braucht dringend einen Kurswechsel in der Landwirtschaft. Auch fürs Klima: Seit Beginn dieses Jahrhunderts verzeichnet die Landwirtschaft keinen nennenswerten Rückgang ihres Treibhausgas-Ausstosses.
Kilian Baumann
Nationalrat BE
@Kilian_Baumann