Ein Green Deal für die Schweizer Solarindustrie
Solarenergie ist der Schlüssel für die Energiewende. Um die Versorgungssicherheit auch in Zukunft zu gewährleisten, brauchen wir eine starke Solarindustrie in der Schweiz und in Europa.
Um unsere Klimaziele zu erreichen und die Energiewende zu schaffen, werden wir in den nächsten Jahren deutlich mehr Solarstrom auf unseren Dächern und Fassaden produzieren. Die dafür notwendigen PV-Module kommen heute zu über 80% aus China. Diese Module werden dank chinesischer staatlicher Unterstützung zu Tiefstpreisen auf den internationalen Markt gebracht. Doch was passiert, wenn logistische Schwierigkeiten (Pandemie, unterbrochene Lieferketten) oder politische Krisen (Eskalation des Taiwan-Konflikts) den Import von Solarmodulen plötzlich verunmöglichen? Dann ist die Umsetzung der Energiestrategie gefährdet.
Die USA und die Europäische Union haben diese Abhängigkeit längst als strategisches Risiko erkannt und investieren massiv in den Aus- und Aufbau einer eigenen PV-Produktion. Mit dem «grünen Industrieplan» will die EU beispielsweise die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Klima- und Solarindustrie stärken.
Der Bundesrat sieht für die Schweiz hingegen keinen Handlungsbedarf. Er gefährdet damit nicht nur die Versorgungssicherheit und die Energiewende, sondern setzt auch die Wertschöpfung der Schweizer Solarindustrie auf Spiel.
Als Ergänzung zu unserer Solar-Initiative (siehe Seite 4) haben wir deshalb einen Massnahmenplan angeregt, um die Schweizer Solarindustrie zu stärken: Erstens, indem die öffentliche Hand und kommunale und kantonale Energieversorger zu mindestens 40% in Europa produzierte Module verbauen. Das erhöht die Nachfrage und ermöglicht eine konkurrenzfähige Produktion. Zweitens, indem an einem runden Tisch mit der Branche Massnahmen für bessere Produktionsbedingungen diskutiert werden. Und drittens, indem die europäische Zusammenarbeit gestärkt und sich die Schweiz aktiver an den EU-Programmen beteiligt. So können wir den notwendigen Solar-Ausbau trotz geopolitischen Risiken auch in Zukunft sicherstellen.
Franziska Ryser
Nationalrätin SG