Jede Schweizerin und jeder Schweizer produziert in einem Jahr rund 700 kg Haushaltsabfälle. Kaum ein anderes Land in Europa erzeugt so viel Müll pro Person. Insbesondere bei Kunststoffen, Verpackungen und Nahrungsmittelabfällen besteht Verbesserungsbedarf. Das zeigt die neueste Studie zur Kehrichtzusammensetzung, die das Bundesamt für Umwelt heute vorgestellt hat.

Grüne fordern flächendeckendes Kunststoff-Recycling
Die Grünen haben bereits in der Wintersession den Bundesrat dazu aufgefordert, das Kunststoffrecycling auszubauen (Interpellation 13.4257). «Ich werde mich dafür einsetzen, dass in Zukunft alle Kunststoffarten wiederverwertet werden», so Nationalrätin Aline Trede. Die Machbarkeit ist nicht das Problem. Das sieht man sowohl in Deutschland als auch in der Schweiz: Dass fast alles Plastik recycelt werden kann, zeigt zum Beispiel die InnoRecycling AG in Eschlikon TG. Zusätzlicher Bedarf besteht jedoch beim Sammeln. Kunststoffe sollten in Supermärkten und Entsorgungshöfen abgegeben oder zu Hause in einen Plastik-Sammelsack getan werden können. Um das Recycling effizienter zu gestalten, müssen die Herstellerinnen und Hersteller in Zukunft ausserdem schon beim Produktdesign an die Wiederverwertung denken (Interpellation 13.3646).

Revision des Umweltschutzgesetzes auf Anstoss der Grünen
Die Revision des Umweltschutzgesetzes sollte weitere Fortschritte in Richtung Kreislaufwirtschaft bringen. Bis Anfang März überweist der Bundesrat die Revisions-Vorlage ans Parlament. Den Anstoss dazu gaben die Grünen mit ihrer Volksinitiative für eine Grüne Wirtschaft. Darin fordern sie, den ökologischen Fussabdruck der Schweiz bis 2050 auf ein nachhaltiges Mass zu reduzieren und die Schweizer Wirtschaft zu einer Kreislaufwirtschaft weiterzuentwickeln.