Der Ständerat lehnt die Solar-Offensive ab. Damit verhindert er eine nachhaltige und unabhängige Stromversorgung. Eine grüne Solar-Volksinitiative wird dringender denn je.
Lisa Mazzone, Ständerätin GE, Mitglied UREK

Das Parlament ist drauf und dran, auf halbem Weg der Energiewende stehenzubleiben. Der Ständerat hat sich gegen eine Solar-Offensive auf allen geeigneten Dächern und Fassaden und sogar auf Parkplätzen ausgesprochen. Das ist unverständlich und unverantwortlich: Denn die Solarenergie ist die erneuerbare Energie mit dem grössten Potenzial – und sie macht die Schweiz noch dazu unabhängiger von Öl- und Gasimporten aus autokratischen Ländern. Solaranlagen auf Gebäuden und Fassaden sind zudem in der Bevölkerung unbestritten, wie die gestern veröffentlichte Umfrage des Verbands Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen VSE zeigt. Die Akzeptanz beträgt 97 Prozent.  

Die GRÜNEN setzen sich dafür ein, dass der Nationalrat diesen unverständlichen Entscheid korrigiert und der Ständerat ihm dabei folgt. Falls das Parlament sich nicht zu einem entschlossenen Ausbau der Solarenergie auf Gebäuden und bestehender Infrastruktur durchringen kann, prüfen die GRÜNEN die Lancierung einer Solar-Initiative.  

Die GRÜNEN fordern, dass künftig eine Solaranlage auf jedes geeignete Dach und jede geeignete Fassade gehört. Der grosse Vorteil: Solaranlagen produzieren die Energie klimafreundlich und dezentral – also dort, wo sie auch gebraucht wird. Es handelt sich dabei um eine breit abgestützte Forderung: Gemäss einer repräsentativen Umfrage der Schweizerischen Energiestiftung wollen 75 Prozent der Bevölkerung, dass in Zukunft bei bestehenden Häusern im Falle einer Dachsanierung eine Solaranlage installiert werden muss.