Die Schweizer Landwirtschaft ist auf eine gentechfreie Qualitätsstrategie ausgerichtet und breit abgestützt. Das unbefristete Moratorium gibt der ganzen Wertschöpfungskette Erfolg und Sicherheit.
Maya Graf, Nationalrätin BL

Die Grünen unterstützen morgen Dienstag im Nationalrat die unbefristete Verlängerung des Gentech-Moratoriums. Ausserdem lehnen sie die Schaffung gesetzlicher Grundlagen auf Vorrat für Gentech-Zonen in der Landwirtschaft ab. Für den Anbau von Gentech-Pflanzen fehlt in der Schweiz nicht nur die gesellschaftliche Akzeptanz. Er würde auch die erfolgreich aufgebaute gentechfreie Qualitätsstrategie der schweizerischen Land- und Ernährungswirtschaft völlig untergraben.

Nach 20 Jahren kommerziellen Anbaus gentechnisch veränderter Pflanzen ist klar: Gentech hält seine Versprechen nicht. Im Gegenteil. Statt weniger werden mehr Pestizide in Gentech-Kulturen eingesetzt. Auch bei den Erträgen schneidet Gentech schlechter als konventioneller Anbau ab. Gentech schadet somit der Umwelt und leistet keinen Beitrag im Kampf gegen den Hunger in der Welt. Dies hat kürzlich die New York Times aufgezeigt.

Weltweit nimmt der Anbau von Gentech-Pflanzen ab. Das zeigt der aktuelle Statusbericht der internationalen Gentechnik-Organisation ISAAA. Auch in der EU setzen immer mehr Länder auf gentechfreie Landwirtschaft, darunter alle unsere Nachbarländer. Insgesamt haben 17 EU-Staaten über Opt-Out-Regelungen Gentech-Anbau verboten.

Die Schweiz muss daher jetzt erst recht auf ihre bewährte und breit getragene gentechfreie Landwirtschaft setzen. Die Grünen werden sich morgen im Nationalrat für die unbefristete Verlängerung des Gentech-Moratoriums einsetzen und die Koexistenzregelung, d.h. die gesetzliche Ermöglichung von Sonderzonen für Gentech-Kulturen in der Landwirtschaft, ablehnen. In der kleinräumigen Schweizer Landwirtschaft ist eine Koexistenzregelung praktisch nicht umsetzbar und würde gentechfreie Kulturen verunmöglichen.