Ziel der UNO-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung 2005-2014“ ist es, die Menschen weltweit zu befähigen, so zu handeln, dass auch künftige Generationen eine lebenswerte Welt vorfinden. Die Präsidentin der Grünen Schweiz, Ruth Genner, betonte an der Pressekonferenz, dass die Schweiz als Mitgliedstaat der UNO verpflichtet ist, ihren Beitrag zur Verankerung der Prinzipien der nachhaltigen Entwicklung zu leisten und zwar auf allen Ebenen des Schweizer Bildungswesens.

Mit Vorstössen auf nationaler und kantonaler Ebene werden sich die Grünen dafür einsetzen. Geplant ist etwa ein Vorstoss, der die Umsetzung der Dekadenziele im Bereich der Berufsbildung fordert, die Kantone sollen aufgefordert werden, ihre Regierungsprogramme entsprechend anzupassen.

Was grüne Bildungspolitik beinhaltet, erläuterte Felix Wettstein, Redaktor des Papiers und Dozent an der Fachhochschule Aargau. Zentrale Elemente sind:

  • Ein Schulsystem ohne Selektion vor Ende der obligatorischen Schulzeit
  • Integration von Kindern mit Leistungsbeeinträchtigungen oder Behinderungen und von Kindern mit besonderen Begabungen in die Normalklassen
  • Mehrere Lehrpersonen teilen sich die Verantwortung für eine Klasse, andere Fachleute (Schulsozialarbeit, Heilpädagogik etc.) unterstützen sie in ihrer anspruchsvollen Aufgabe
  • Bildung ist mehr als kognitives Lernen. Herz, Geist und Hand sind in allen Fächern und auf allen Bildungsstufen gefordert
  • Ein Bundesamt für Bildung ist zu schaffen. Dieses erlässt Vorschriften über die Dauer der Bildungsstufen, über Standards, die am Ende der Bildungsstufen zu er-reichen sind und über die Sicherstellung von Bildungsinhalten im Sinne der Nachhaltigkeit und der allgemeinen Menschenrechte

Zukunftsfähige Bildung ist und hat Zukunft. Sie ist ganzheitlich und integrativ und widersetzt sich einem einseitigen Nützlichkeitsdenken, das die Schule bloss als Investition für wirtschaftliche Verwertbarkeit betrachtet.

Das Positionspapier geht jetzt zur Vernehmlassung an die Kantonalparteien und soll an einer der nächsten Delegiertenversammlungen verabschiedet werden.