Hitzewellen sind nicht nur für unsere Wasserversorgung problematisch, sondern machen auch das Leben in unseren Städten ungemütlich. Doch es gibt Lösungen! 

Cool Cities: Mehr Grün und Blau in den Städten 
Im Sommer wird es in Städten und Agglomerationen zunehmend unerträglich heiss. Die vielen zubetonierten Flächen absorbieren die Sonnenstrahlung und heizen die Umgebung auf. Hauptsächlich wegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigt das Sterberisiko während Hitzewellen markant an: Im Sommer 2022 starben in Europa mehr als 61’000 Menschen an Hitze. 

Es braucht mehr Grün und Blau in den Städten. Wasser, Bäume und Ökoflächen leisten einen wichtigen Beitrag für ein angenehmes Stadtklima. Die zubetonierten Flächen in den Stadtzentren sind eine der Hauptursachen sowohl für die Hitzebelastung als auch für die Überflutung bei Starkregen. Wasseranlagen tragen besonders an Hitzetagen zu einer verbesserten thermischen Situation im Siedlungsraum bei. Aufgrund der Verdunstungskühlung sind diese Flächen wichtige ökologische Ausgleichselemente. Offene, bewegte Wasserflächen müssen geschützt, erweitert und neu angelegt werden. In jüngster Zeit sind sowohl gute, wie der Schüssinselpark in Biel oder der See im Opfikerpark, als auch schlechte Beispiele, wie die Europaallee beim Bahnhof Zürich, entstanden.  

Kantonen und Gemeinden sind gefordert 
Kantone und Gemeinden müssen dringend Massnahmen einleiten. In den Richt- und Zonenplänen müssen räumliche Vorgaben für Freihalte- und Grünzonen sowie Vorgaben zur Gestaltung von Grün- und Freiflächen definiert werden. So hat beispielsweise die Stadt Zürich in der Grundordnung verankert, dass der öffentlichen Grünraum erhalten und grüne Flächen miteinander verbunden werden sollen.  Als Richtwert werden pro Einwohner*in 8 Quadratmeter und pro beschäftigter Person 5 Quadratmeter öffentlich zugänglicher Freiraum angestrebt.  

Neuausrichtung des Wassermanagements 
Um Wasserknappheit künftig besser in den Griff zu bekommen, soll es nicht primär darum gehen, wie mehr Wasser beschafft werden kann, sondern wie das vorhandene Wasser gerecht auf die verschiedenen Anspruchsgruppen verteilt und der Wasserverbrauch reduziert werden kann. Wir GRÜNE fordern Massnahmen, um die Wasserverschwendung zu reduzieren, etwa durch die Priorisierung des Trinkwassers für den menschlichen Konsum, die vermehrte Nutzung von Regenwasser und aufbereitetem Abwasser oder den systematischen Einbau von Wassersparern in Haushalten. 

Kurt Egger 
Nationalrat TG