Das neue Co-Präsidium der Jungen Grünen
Die Jungen Grünen haben im Januar in Aarau ein neues Co-Präsidium gewählt: Julia Küng (19, ZG) und Oleg Gafner (18, VD). Wir haben mit den beiden über ihre ersten Wochen in ihrer neuen Funktion und die Pläne der Jungen Grünen gesprochen.
Herzliche Gratulation zu eurer Wahl! Wie waren eure ersten Wochen als Co-Präsidium?
Julia: Da kommen sehr viele Gefühle zusammen. Die Zusammenarbeit mit Oleg, der Geschäftsleitung und allen anderen Jungen Grünen sind für mich extrem motivierend. Viele der neuen Aufgaben fordern mich heraus und brauchen Mut. Aber ich lerne jeden Tag dazu und freue mich auf alles, was noch auf uns zukommt.
Oleg: Das war schon intensiv. Diese neue Aufgabe verlangt zum Beispiel, dass wir uns mit Gesprächspartner*innen und unseren kantonalen Sektionen treffen. Gleichzeitig mussten wir als Co-Präsidium unsere Prioritäten setzen und uns an die Zusammenarbeit gewöhnen – und uns deshalb auch oft sehen… in Bern. Diese ersten Tage waren aber vor allem eine grossartige menschliche Erfahrung mit den neuen Vorstandsmitgliedern. Sie sind voller Energie und Entschlossenheit.
Die Jungen Grünen wechseln damit von einem Dreier- auf ein Zweier-Präsidium. Steht dahinter eine Absicht oder hat sich das einfach so ergeben?
Julia: Es hat sicher einfach so gepasst diesmal. Aber gerade für die Deutschschweiz ist es bestimmt von Vorteil, wenn die Medien eine klare Ansprechperson haben. Im Gegenzug haben wir die Geschäftsleitung erweitert.
Am Tag eurer Wahl haben die Jungen Grünen gleichzeitig auch ihr Parteiprogramm verabschiedet. Könnt ihr das Programm kurz vorstellen?
Julia: Das Parteiprogramm hält zum ersten Mal alle Positionen der Jungen Grünen an einem Ort fest. Es zeigt, dass wir Junge Grüne klar für eine ökologische, feministische, soziale und postkapitalistische Welt kämpfen. In allen Forderungen wird klar: Eine andere Welt ist möglich!
Wie habt ihr den Prozess der Erarbeitung des Parteiprogramms gestaltet und wie habt ihr ihn persönlich wahrgenommen?
Oleg: Die Ausarbeitung des Parteiprogramms war ein langer Prozess. Eine Arbeitsgruppe hatte mehrere Monate lang hart daran gearbeitet, bevor es dann in drei Mitgliederversammlungen diskutiert wurde. Wir haben uns die nötige Zeit genommen, damit jedes Mitglied am Prozess teilnehmen und Änderungsvorschläge machen konnte – denn dieses Programm gibt nun unsere politische Richtung vor.
Die Jungen Grünen haben im Zusammenhang mit der Corona-Krise ein temporäres bedingungsloses Grundeinkommen gefordert. Warum wäre das wichtig?
Julia und Oleg: Um die Existenzsicherung ausnahmslos aller Menschen in dieser ausserordentlichen Lage zu garantieren. Wir erhoffen uns ausserdem, eine Diskussion darüber anzustossen, in welches System wir nach dieser Krise zurückkehren wollen.
Vielen Dank für das Interview und viel Erfolg!