Die Biodiversität ist aus mehreren Gründen zentral für uns. Der Schutz von Bienen, Fischen oder Wildpflanzen ist etwa für unsere Nahrungsmittelsicherheit und unsere Luft- und Wasserqualität entscheidend. Für die Bestäubung durch Tiere etwa braucht es eine Vielzahl an Insekten: Einige sammeln Nektar bei heissem Wetter, andere bei Regen. Jedoch sind 60 Prozent der Arten bedroht und damit auch die Dienste, die sie uns erweisen. 

Die Schweiz, die sich gerne für vorbildlich hält, macht in Sachen Artenvielfalt einen schlechten Job. Der Platz ist knapp und die Nutzungskonflikte zahlreich. Umweltverbände haben deshalb eine Initiative zum Schutz der Biodiversität lanciert. Der Nationalrat hat einen Gegenvorschlag ausgearbeitet, der jedoch an der Blockadehaltung des Bauernverbands gescheitert ist. Dabei sind nur 1,6 Prozent der Landflächen der Artenvielfalt zuliebe von jeglicher Nutzung ausgeschlossen. Überall arbeiten Landwirtinnen und Landwirte für die und mit der Biodiversität.  

Doch nicht nur der Bauernverband, auch die Wasserkraftlobby, die gerne jeden Wassertropfen für ihre Zwecke verwenden würde, hatte bei der Ablehnung des Gegenvorschlags ihre Finger im Spiel. Noch hat das Parlament die Möglichkeit, während der nächsten Session im September seine Fehler zu korrigieren. Und die Stimmbevölkerung im Oktober die Chance, das Parlament grüner zu machen. Es ist dringend! 

Kurt Egger 
Nationalrat