Grundsätze grüner Verkehrspolitik

Die Mobilität ist heute nicht nachhaltig. Insbesondere der motorisierte Verkehr verursacht viele Probleme: er ist die Hauptursache für den Klimawandel, trägt bei zur Zersiedelung der Landschaft und gefährdet die Gesundheit der Menschen.
Die Grünen streben eine nachhaltige Mobilität an. Sie folgen dabei den folgenden Grundsätzen:

  1. Möglichst viel Verkehr vermeiden und das Strassennetz nicht weiter ausbauen;
  2. Die verbleibende Mobilität auf umweltfreundliche Transportmittel – insbesondere Fuss- und Veloverkehr und öffentliche Verkehrsmittel – verlagern;
  3. Die Effizienz der Transportmittel laufend verbessern;
  4. Die Energieversorgung durch grünen Strom sicherstellen.

Grünes Ziel für Personenwagen: Nullemissionen bis spätestens 2050

Auch wenn der Fuss- und Veloverkehr und der öffentliche Verkehr flächendeckend und effizient funktionieren, wird ein Teil des Personenverkehrs weiterhin per Auto erfolgen. Das ist ein Problem für den Klimaschutz. Um das globale 2-Grad-Klimaziel zu erreichen, muss der CO2-Ausstoss von Personenwagen bis 2050 von heute 150 g pro km auf null reduziert werden. Das ist machbar, aber nur wenn bis dahin alle Autos mit erneuerbaren Energien effizient und elektrifiziert betrieben werden. Damit lassen sich auch Lärm und Luftbelastung reduzieren. Deshalb braucht es eine Vorwärts-Strategie.

Wenn schon Autos, dann Elektromobile

Die Schweiz liegt hinsichtlich der Elektromobilität von Personenwagen bisher leider nur im internationalen Mittelfeld. Damit sind wir weit vom Klimaziel entfernt. Länder wie Japan, die Niederlande oder der US-Staat Kalifornien zeigen, dass es auch anders geht. In Norwegen fahren pro Einwohner zehnmal so viele Elektroautos wie in der Schweiz! Diese Länder haben fiskalische Anreize und gezielte Fördermassnahmen geschickt kombiniert, um die Elektrifizierung und den Ersatz von Verbrennungsmotoren durch effiziente Strommotoren voranzutreiben.
Die Grünen wollen auch für die Schweiz den Anteil Elektroautos – nicht aber die Gesamtmobilität – erhöhen. Konkret fordern sie:

  1. Ein ambitionierteres Klimaziel für die Neuwagen (CO2-Ausstoss pro km bis 2020 halbieren).
  2. Ein Bonus für Elektrofahrzeuge finanziert über die Erhöhung der Auto-Importsteuer. Dieser soll mit Gutscheinen für grünen Strom verbunden werden.
  3. Mehr Elektroparkplätze mit Ladestationen für grünen Strom durch die Umwandlung bestehender Parkplätze. Für Kurzaufenthalt-Parkplätze sind Schnellladestationen vorzusehen.
  4. Die Verbesserung des Fahrzeuglabels: Effiziente Elektrofahrzeuge müssen A+ Bewertungen erhalten. Zudem sollen die Etiketten die prognostizierten Unterhaltskosten, inklusive Tanken/Laden, enthalten.
  5. Ökologischen Rucksack reduzieren: Die Förderinstrumente werden dahingehend erweitert, dass sie die Umweltbelastung von Batterien, Fahrzeugen und Stromerzeugung berücksichtigen;
  6. Mobility-Pricing: Um die Mobilität insgesamt zu reduzieren und gezielter zu steuern, ist möglichst rasch ein Mobility-Pricing für alle Personenwagen einzuführen, welches neben Fahrleistung auch den Energieverbrauch berücksichtigt.

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