«Klimaschutz geht nur sozial!»
Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit gehören zusammen – das zeigen wir in diesem Fakten-Check!
🤔 Noch höhere Mieten wegen energetischen Sanierungen?
🤓 Gratis ist eine energetische Sanierung nicht zu haben. Dank Tiefstzinsen sind die Kosten aber weiter gesunken: Eine Rundumerneuerung inklusive Ersatz der fossilen Heizung ist heute mit einem Mietzinsaufschlag von gut 100 Franken machbar. Auch das ist Geld – doch häufig sind Mieter*innen bei Sanierungen mit Aufschlägen von mehreren Hundert Franken konfrontiert, die Grundrisse werden ohne Notwendigkeit verändert oder ihnen wird sogar gekündigt. Diese Mietzinstreiberei ist Folge überhöhter Renditen und fehlender Kontrollen.
🤔 Wer kann sich noch ein Auto leisten bei ständig steigenden Klimavorschriften?
🤓 Es gibt einen verblüffenden Zusammenhang zwischen dem Anschaffungspreis eines Autos und seinem Energieverbrauch: Je günstiger das Auto, desto weniger verbraucht es. Doch die Schweizer*innen lieben es immer grösser, schwerer und damit teurer. Wer ein Auto braucht und sparen muss: Keine Geländelimousinen kaufen, sondern ein sparsames kleineres Auto. Und: Bereits heute kann ein Elektroauto bei den Betriebskosten mithalten.
🤔 Der öV ist einfach zu teuer!
🤓 Wer konsequent auf den öffentlichen Verkehr setzt, spart Geld: Selbst wenn in einer Familie vier Personen ein GA besitzen, ist dies günstiger als der Besitz eines einzigen Autos. Dank Familienrabatten fahren alle individuell los und haben ein unschlagbares Angebot – sofern der öV genügend ausgebaut ist.
🤔 Wer kann dann noch in die Ferien fliegen?
🤓 Abgesehen davon, dass Fliegen global gesehen nicht sozialverträglich ist, muss man mit dem Mythos aufräumen, dass ärmere Leute dank Easyjet & Co. neuerdings fliegen können. Haushalte mit sehr tiefen Einkommen fliegen auch heute nicht – sie können sich schlicht keine Ferien leisten. Haushalte mit hohen Einkommen geben dagegen sehr viel Geld fürs Fliegen aus.
🤔 Was ist zu tun?
💡 Um überhöhte Mietzinsaufschläge zu verhindern, braucht es bessere Kontrollen, Schutz vor Leerkündigungen und mehr zielgerichtete Fördergelder. Dazu gibt es dank Rechnungsüberschüssen des Bundes genügend Spielraum.
💡 Der öffentliche Verkehr und die Veloinfrastruktur müssen weiter ausgebaut werden. Insbesondere in den Agglomerationen muss das Angebot so gut sein, dass die Menschen auf ein eigenes Auto verzichten können. Für junge Menschen braucht es noch bessere preisgünstige Angebote.
💡 Die Flottenziele für Auto-Importeure müssen rasch weiter gesenkt werden, so werden hohe Verbrauchskosten gesenkt.
Michael Töngi
Nationalrat LU
@mtoengi