Zu ihrem 25 jährigen Jubiläum bekräftigen die Grünen Schweiz ihren entschiedenen Widerstand gegen neue AKW. Atomenergie ist nicht zukunftsfähig und bleibt die gefährlichste Technologie. Statt Steuergelder in den Bau neuer Atomkraftwerke zu stecken, braucht es Investitionen in die Förderung und Nutzung erneuerbarer Energiequellen und dringende Massnahmen für eine bessere Energieeffizienz.

Jedes AKW produziert hochradioaktive Abfälle, die bis zu einer Million Jahre weiter strahlen. Solche langen Zeiträume sind für Menschen nicht überschaubar. Bis heute gibt es in der Schweiz noch keine Lösung zur sicheren Lagerung dieser Abfälle.

Trotz vieler Sicherheitsvorkehrungen sind Unfälle in Atomkraftwerken nicht auszuschliessen. Die jüngsten Vorfälle im französischen AKW Tricastin bestätigen die kritische Haltung der Grünen. Die Schäden und Folgen bei einem Reaktorunfall sind unvorstellbar.

Ebenfalls nicht geklärt sind die Auswirkungen eines AKW im „Normalbetrieb“ auf die Gesundheit der in der Umgebung wohnenden Menschen. Ein Zusammenhang zwischen dem Krebsrisiko bei Kindern und der Nähe des Wohnorts zu einem AKW scheint aus heutiger Sicht wahrscheinlich. Zu diesem Schluss kommt eine Studie, die im Auftrag des deutschen Bundesamts für Strahlenschutz erhoben worden ist.

Schliesslich ist das Festhalten an der veralteten Atomtechnologie auch in finanzieller Hinsicht nicht lohnend, es werden damit keine neuen Arbeitsplätze geschaffen. Im Gegensatz dazu sind Investitionen in die nachhaltige Energieversorgung eigentliche Konjunkturprogramme. Dies belegen Studien in Deutschland und der Schweiz.

Die Energiezukunft liegt in der Steigerung der Energieeffizienz, das Potential an erneuerbaren Energien ist riesig. Eine Vollversorgung mit Grüner Energie ist möglich, wenn der politische Wille dazu vorhanden ist.

Die Delegiertenversammlung der Grünen Schweiz fordert daher:

  • Ein unmissverständliches Engagement der Regierung – national und kantonal – gegen den Bau neuer Atomkraftwerke. Erst danach macht ein Konzept für die Lagerung radioaktiver Abfälle Sinn.
  • Ein sofortige Erhöhung der Fördergelder für neue erneuerbare Energie. Weder der Kostendeckel noch der Verteilungsmodus der Fördergelder aus der kostendeckenden Einspeisevergütung sind aus grüner Sicht akzeptabel.
  • Die Beibehaltung der Befristung der Betriebsbewilligung für das Atomkraftwerk Mühleberg.
  • Der schrittweisen Rückzug der Stromkonzerne aus Atomstromimporten aus der EU und deren Ersatz erneuerbaren Energieträgern.