Die Grünen sind solidarisch mit der russischen Bevölkerung und den Umweltorganisationen, welche unter schwierigen politischen Bedingungen für die Umwelt kämpfen. Gleichzeitig beobachten sie mit Sorge die Ausweitung der Brände in Zonen, die durch Atomversuche oder durch die nuklearen Unfälle von Tschernobyl und von Majak verseucht sind.

In Majak hatte die Explosion eines Behälters mit radioaktiven Abfällen 1957 den zweitschlimmsten Atomunfall nach Tschernobyl verursacht: Der Ackerbau wurde auf einem Gebiet von über 100’000 Hektaren verboten. Zehntausende Personen wurden verseucht und rund 30 Dörfer vernichtet.

Bereits jetzt werden radioaktive Teilchen, die sich im Torf und in der Vegetation festgesetzt haben, in der Atmosphäre freigesetzt und von der Bevölkerung, welche dem Rauch ausgesetzt ist, eingeatmet,. Die Schweiz ist nicht vor jeder Gefahr gefeit: In den Wolken hat es feine Partikel von Strontium, Cäsium, Isotope von Uran und Plutonium sowie des schrecklichen Americium 241. Die Teilchen werden die Böden, Flora und Fauna so weit verseuchen, wie der Wind reicht.

Atomanlagen bedroht
Parallel dazu bedroht das Feuer direkt drei atomare Anlagen: Majak, Snejinsk und Sarow. Ein Brand kann die Hochspannungsleitungen zerstören, die Elektrizitätszufuhr unterbrechen und somit die Kühlanlagen bedrohen oder eine unkontrollierbare Kettenreaktion auslösen.

Die Brände zeigen einmal mehr, wie gefährlich Atomenergie im Zusammenhang mit Klimakatastrophen ist. An dieser Stelle sei an den Hitzesommer von 2003 erinnert, in dem das Dach des AKW Fessenheim im Elsass bewässert werden musste, um es funktionstüchtig zu erhalten. Sicher ist darum nur ein möglichst rascher Ausstieg aus der Atomenergie. Setzen wir auf Grünen Strom und Energieeffizienz, wird sie nach Ablauf der Betriebszeit der AKW sowieso überflüssig.