Mit der Kommunikation eines Standorts ist die Atommüllproblematik nicht gelöst. Zu zahlreich sind die offenen Fragen zur Sicherheit und den Kosten. Wir wissen auch nicht, wie viel Atommüll wir am Schluss einlagern müssen, denn die AKW in der Schweiz laufen immer noch unbefristet weiter.
Kurt Egger, Nationalrat TG

Für die GRÜNEN ist klar: Die Schweiz muss Verantwortung für die eigenen atomaren Abfälle übernehmen – für Abfälle, die die GRÜNEN nie wollten. Für die GRÜNEN steht auch fest: Solange die Sicherheit eines Atommülllagers nicht gewährleistet und das benötigte Lagervolumen nicht bekannt ist, wird die Bevölkerung kein Atommüll-Endlager vor der eigenen Haustür akzeptieren. Ein Atommülllager ohne verbindlichen Atomausstieg mit maximalen Laufzeiten für die alten AKW kommt für die GRÜNEN nicht in Frage.

Zudem fordern die GRÜNEN eine garantierte Rückholbarkeit des Atommülls und ein Planungsabbruch am Standort Nördlich Lägern, wenn neue Erkenntnisse die sichere Lagerung des hochradioaktiven Abfalls in Frage stellen. Immer noch problematisch ist schliesslich die Abhängigkeit der Nationalen Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) von den AKW-Betreibern. Zweifel bestehen auch bei der Unabhängigkeit des Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorats ENSI. Deshalb fordern die GRÜNEN eine zusätzliche Überprüfung unter Einbezug unabhängiger, internationaler Expert*innen. Sie müssen die Auswertungen und Schlussfolgerungen der Nagra laufend begutachten.

AKW sind keine Lösung für eine sichere Energieversorgung
Die drohende Nuklearkatastrophe im AKW Saporischschja, die Schweizer AKW, die wegen der Hitze im Sommer den Betrieb runterfahren mussten, die maroden, abgeschalteten AKW in Frankreich machen deutlich: Die Atomkraft ist keine Lösung für eine sichere Energieversorgung. Zudem stammt das Uran aus dem Ausland und 60 Prozent davon aus Russland, wodurch die Abhängigkeit noch kritischer ist als beim Gas. Eine Rückkehr ins Atomzeitalter wie ihn die SVP und die FDP fordern, ist absurd! Eine zukunftsweisende Energiepolitik setzt auf erneuerbare Alternativen – diese sind auch billiger und schneller verfügbar.